Rezension

Musik kann lebensgefährlich sein

Melodie des Bösen -

Melodie des Bösen
von Britta Habekost

Bewertet mit 5 Sternen

Dieses Buch erschien 2022 im Penguin Verlag und beinhaltet 451 Seiten.

„In den Bars feiern die Pariser ausgelassen zu den betörenden Klängen des Jazz, doch auf den Straßen treibt ein grausamer Serienmörder sein Unwesen…“

Während in Paris im Jahr 1925 die Klänge von Jazzmusik durch die schmalen Gassen von Montmarte wehen, wird eine grausame Entdeckung auf dem Friedhof Père Lachaise gemacht. Vor Frédéric Chopins Grab wurde ein menschliches Herz niedergelegt. Der groteske Anblick erinnert Ermittler Julien Vioric an den einzigen ungelösten Fall seiner Karriere - einen skandalumwitterten Fund vor zwölf Jahren. In die Kreise junger Exilanten und zur rechtextremen Action française, die immer wieder gewaltsame Überfälle organisiert, führen ihn seine Recherchen. Und plötzlich taucht inmitten des Chaos eine Leiche auf und Vioric ahnt, dass weitere Tode folgen werden…

Dies ist nach dem Buch „Stadt der Mörder“ nun der zweite Teil der Autorin Britta Habekost, den ich regelrecht verschlungen habe. Das Cover ist wieder echt toll gestaltet und da ich Paris liebe, träumte ich mich beim Ansehen dieses wunderschönen Covers in die traumhafte Stadt Paris. Die Autorin verwendet eine wirklich ausdrucksstarke Sprache und man muss sich schon auf die Geschichte einlassen können, denn mal schnell was für zwischendurch ist dieses Buch auf keinen Fall. Hier passiert jede Menge und ich habe mich sehr über ein Wiedersehen mit alten Bekannten, wie Lysanne und Julien aus dem ersten Teil, gefreut. Ich war sofort wieder mitten im Geschehen und begleitete Julien Vioric, der aus Antibes nach Paris zurückgekehrt ist, bei seinen Ermittlungen. Und auch die Surrealisten hatten wieder eine entscheidende Rolle. Edouard, der Bruder Juliens, ist ein Mensch, der mir schon im ersten Band sehr unsympathisch war. Es gibt mehrere Handlungsstränge und so kann man sich anfangs nicht vorstellen, wie alles zusammenhängt. Doch der Autorin ist es fabelhaft gelungen, die verschiedenen Handlungsstränge geschickt miteinander zu verweben, um am Ende als Leser dann alles genau verstehen zu können. Die bildhafte Sprache ist einfach zauberhaft und so erlebte ich außerordentlich spannende Lesestunden, die mein Herz höher schlagen ließen. Der Protagonist Julien hat sich wirklich super weiterentwickelt und Lysanne musste harte Prüfungen bestehen. Ich mag die beiden ganz besonders und finde es toll, wie alles beschrieben wurde. So hatte ich sowohl die Protagonisten als auch die Orte der Geschehnisse direkt vor meinen Augen und die gesamte Handlung spielte sich wie ein Film vor meinen Augen ab. Gleich zu Beginn der Handlung, als das Herz vor dem Grab Chopins lag, hatte ich Schnappatmung. Wie der Titel schon sagt, geht es um Musik, und zwar um klassische Musik und um Jazz. Für mich ist das Buch definitiv eine Bereicherung, denn ich habe sehr viel über die damalige Zeit in Paris erfahren. Auch der Rassismus spielt eine große Rolle in diesem Buch. Es handelt sich um einen spannenden, fesselnden, packenden und aufregenden Krimi, der die Protagonisten echt an ihre Grenzen brachte, und der nichts für schwache Nerven ist. Der Spannungsbogen ist super aufgebaut und endet in einem fulminanten Finale. Lest dieses Buch und ich verspreche euch eine wunderbare Lesezeit. Mich hat auch dieses Mal der ausdrucksstarke, poetische, aber auch brutal realistische Schreibstil der Autorin Britta Habekost wieder komplett begeistert, fasziniert und überzeugt. Ein absolutes Muss und ein Lesehighlight der ganz besonderen Art. Ich empfehle dieses Buch sehr gern weiter.