Rezension

muss man nicht lesen

Um Mitternacht ab Buckingham Palace -

Um Mitternacht ab Buckingham Palace
von Jb Lawless

Bewertet mit 2 Sternen

Dieser 2. Krimi rund um Detective Strafford (mit „r“) spielt im Jahre 1941, als die deutsche Luftwaffe über England ihre Bomben abwirft.

Da König und Königin als Zeichen der Solidarität in London bleiben, werden die beiden Prinzessinnen Elizabeth und Margaret, so wie viele andere Kinder, evakuiert. Sie werden unter strengster Geheimhaltung und mit falschem Namen in das neutrale Irland gebracht. Zu ihrer Sicherheit werden Miss Celia Nashe, eine Mitarbeiterin des Inlandsgeheimdienstes, und Detective Strafford abgestellt.

 

Doch recht bald sickert die wahre Identität der beiden Mädchen durch, zumal sich die beiden als verzogen und launisch entpuppen.

Verschiedene irische Gruppen und Grüppchen haben mit den Briten nach wie vor das eine oder andere Hühnchen zu rupfen, und schmieden finstere Pläne.

 

Meine Meinung:

 

Was ein fesselnder Roman über die Geschichte von Iren und Briten, in dessen Spannungsfeld die Prinzessinnen geraten, sein hätte können, erweist sich als langatmig und oft langweilig. Das Buch hat 368 Seiten, aber die erste und einzige Leiche tritt auf S. 189 auf. Zuvor wird episch über das dröge Leben in einem nicht auf Kinder eingerichteten Herrenhaus geschrieben.

 

Die Personen bleiben mehr als blass. Mehrfach wird erwähnt, dass Detective Strafford möglicherweise an TBC und an Fieberschübe leidet. Das kann ich mir so gar nicht vorstellen, dass ein an einer ansteckenden Krankheit leidender Polizist mit der Aufgabe betraut werden sollte, die Thronfolgerin und ihre Schwester zu beschützen.

 

Die Mädels sind sehr unsympathisch dargestellt. Margaret benimmt sich unmöglich, spioniert die Bewohner im Herrenhaus aus und stiehlt die Waffe von Celia Nashe aus deren Wäschekommode. Ich denke, sie werden schon den einen oder anderen Streich ausgeheckt haben, aber das erscheint mir schon ein wenig an den Haaren herbeigezogen.

 

Auch vom britischen Humor ist wenig zu lesen, aber das mag an der Übersetzung liegen.

 

Der Autor, der bisher zwei Krimis rund um den blassen Detective Strafford geschrieben hat, lüftet sein Pseudonym nicht. Vermutlich aus gutem Grund, denn mit diesem Krimi gewinnt er (oder sie?), obwohl angeblich bekannt, keinen Blumentopf.

 

Fazit:

 

Ich mag zwar ruhige Krimis, doch der hier ist schlicht langatmig. Selbst die Prinzessinnen Elizabeth und Margaret können dieses Geschwurbel nicht retten, denn sie langweilen sich beinahe zu Tode. Den ersten Fall „Tod in der Bibliothek“ werde ich mir nicht antun. Schade um die Idee, leider kann ich hier nur mit viel Nachsicht 2 Sterne vergeben.