Rezension

Must-read!

Der Report der Magd - Margaret Atwood

Der Report der Magd
von Margaret Atwood

Bewertet mit 5 Sternen

Sie lebt in einem totalitären Staat, unfreier geht es kaum. Ihre einzige Aufgabe: Kinder zu gebären. Aber nicht von einem Mann ihrer Wahl, sondern von der männlichen Elite des Staates. Eine andere Daseinsberechtigung hat sie nicht. Klingt unglaubwürdig? Unglaublich? Dieses Szenario ist aber nicht undenkbar, unmöglich! Fundamentalistisch- und totalitär-denkende Menschen gibt es auch in unserer Welt, leider zuhauf! Dieses Buch zeigt uns eindringlich, wie schnell und wie umfassend ein Wandel von einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft hin zu einer völligen Diktatur sein kann. 

Der Erzählstil des Romans ist bisweilen etwas eigenwillig. Viele Metaphern, Gedankenströme, plötzliche Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit, Sprachspiele. Nicht jedem Gedanken konnte ich folgen, nicht alles habe ich umfassend verstanden. Verstanden habe ich aber, dass Menschen in solchen Systemen verkümmern und niemals mehr das sind, was sie eigentlich sein sollen: Wesen, die sich entfalten und entwickeln, die lieben und leben. 

Das Thema des Romans halte ich für sehr aktuell und dringlich, daher für mich ein ganz klares Must-read. Intellektuell, sprachlich und thematisch anspruchsvoll!

5 von 5 Sternen