Mutterkonflikt

Mutter des Monats
von Gill Hornby

Bewertet mit 1.5 Sternen

Die Mütter von St. Ambrose haben es nicht leicht. Ständig stehen wohltätige Veranstaltungen, Schultreffen und ähnliche Herausforderungen an. Es gibt also immer ein Schlachtfeld hinter schönen Fassaden.

Selbstzweifel, Kontrollsucht, Rivalität - wüsste man nicht, dass erwachsene Frauen im Mittelpunkt stehen, könnten diese Handlungsbestandteile auch aus einem Teenager-Roman stammen.
Tatsächlich liest sich das Buch wie eine niedergeschriebene Daily-Soap voller Drama. Die geschilderten Frauen sind überzeichnet, aber nicht so, dass man darüber viel lachen könnte. Vielmehr ist es schwer ihnen gegenüber Sympathie oder Empathie zu empfinden, da sie über lange Strecken eher wie die Träger des nächsten Elends wirken.
Befremdlich ist auch, dass die über zwei Drittel der Handlung stattfindende Buhlerei und Bewältigung von Wettbewerben plötzlich umschlägt in Mannschaftsgeist.
Was auf den ersten Blick nach humorvollem Kurzverweil aussieht, entpuppt sich ergo als ein belastetes Lesevergnügen, bei dem es schwer ist durchgängig am Ball zu bleiben.