Rezension

Nach der Katastrophe

Taras Augen -

Taras Augen
von Katharina Bendixen

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt: Tara und Alún waren seit Kindertagen befreundet, als sich die Gefühle langsam in Liebe änderten. Doch nach einem großen Streit ließ Tara ihren ehemaligen Jugendfreud links liegen und als sie nach einem Chemieunfall endgültig auseinandergerissen werden, glaubt Alún seine Freundin für immer verloren zu haben. Und so fangen beide ein neues Leben an. Doch keinem von beiden gehen diese Gefühle aus dem Kopf und als Alún dann glaubt, mit Tara zu chatten, obwohl in Wirklichkeit ein anderes Mädchen dahintersteckt, nimmt eine neue Geschichte ihren Lauf.

Meinung: „Taras Augen“ ist ein Jugendbuch über Schicksalsschläge, erste Liebe und Verlust. Im Mittelpunkt stehen Alún und Tara, aus deren Blickwinkeln die Geschichte erzählt wird.
Tara ist im Schwimmteam ihrer Schule und hat dort einen recht großen Freundeskreis. Ihre Mutter ist Künstlerin und da die Familie nicht viel Geld hat, müssen sie, nach der Evakuierung, schnell wieder zurück in die nach dem Chemieunfall wieder freigegebene Zone. Hier darf man Tara bei ihrem neuen Alltag begleiten, den sie gemeinsam mit ihren Freunden verbringt. Man fühlt sich wie in einer dystopischen Welt, da viele Häuser verlassen sind und die Bewohner praktisch sich selbst überlassen werden.
In der taffen, aber verschlossenen Ste findet Tara eine neue Freundin, muss aber auch mit Schicksalsschlägen fertig werden. Und sich dann plötzlich ganz neu in ihrem Leben zurechtfinden.
Alún stammt aus einer reichen Familie und so kann er nach dem Unglück ein neues Leben anfangen. Jedoch wird er als Überlebender ständig von seinen Mitschülern angestarrt oder ausgegrenzt. Außerdem geht Tara dem künstlerisch begabten Jungen einfach nicht aus dem Kopf. Und so beginnt er die traumatischen Erlebnisse auf seine Art zu verarbeiten, ebenso wie die Erinnerungen an Tara.
Die Geschichte ist gut gemacht und oftmals traurig. Das ganze Szenario wirkt echt und ungekünstelt, sodass man sich gut vorstellen kann, dass nach einem Chemieunfall wirklich so, oder so ähnlich, gehandelt wird. Man erfährt nicht nur viel von den Überlebenden und ihren unterschiedlichen Lebenswegen, sondern auch wie die Öffentlichkeit und die Verantwortlichen damit umgehen.
Die Liebesgeschichte ist zwar irgendwie allgegenwärtig, steht jedoch trotzdem nicht im Mittelpunkt. Nach und nach erfährt man, was zwischen den Charakteren wirklich geschehen ist und was zu dem großen Bruch zwischen den beiden geführt hat.
Mir hat die Geschichte gut gefallen und ich denke, dass Fans des Genres hier sicher auf ihre Kosten kommen werden.

Fazit: Gut gemachte Geschichte über Schicksalsschläge und Freundschaft. Sehr zu empfehlen.