Rezension

Nach einer wahren Geschichte

Die karierten Mädchen -

Die karierten Mädchen
von Alexa Hennig Lange

Bewertet mit 3 Sternen

[Diese Rezension bezieht sich auf die Hörbuchversion]

Schon länger einmal wollte ich ein Buch von Alexa Hennig von Lange lesen. Unter dem Titel "Die karierten Mädchen" konnte ich mir so gar nichts vorstellen, aber durch den Klappentext war meine Neugier dann geweckt. Von den Ausbildungsheimen für Frauen im Nationalsozialismus hatte ich schon mal gelesen und war interessiert, mehr darüber in Romanform zu erfahren.

Klara beginnt in hohem Alter, sich nochmals mit ihrer Vergangenheit, vor allem mit der im Nationalsozialismus stattgefundenen, auseinanderzusetzen und spricht ihre Erlebnisse auf Kassetten auf. Während ihrer Arbeit in einem Heim kommt das Mädchen Tolla in ihre Betreuung, das ihr wie eine eigene Tochter ans Herz wächst. Da Tolla jedoch Jüdin ist, wird dies während der NS-Zeit plötzlich schwierig.

Das Hörbuch wechselt zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit hin und her, was ansich ein häufiges Element in Romanen ist. Leider ist es hier meiner Ansicht nach nicht gut gelungen. Einerseits ist es im Hörbuch immer erst nach einigen Sätzen aus dem Kontext klar geworden, ob es sich um Vergangenheit oder Gegenwart handelt. Andererseits passiert in der Gegenwart so wenig Relevantes, dass sich mir (bisher) nicht erschließen mag, wozu dies dienen sollte. Womöglich klärt sich das in den weiteren Teilen. Jedoch fand ich das eher störend und hätte bspw. einen Prolog völlig ausreichend gefunden, um zu sehen, wie sich Klara verändert hat. Die sonstige Geschichte 

Dass die Geschichte an Aufzeichnungen von Alexa Hennig von Langes Großmutter angelehnt ist, hatte ich zunächst überlesen und war am Ende des Hörbuchs dann positiv überrascht, eine kurze Anmerkung der Autorin selbst sowie einen Auszug aus einer der Kassetten ihrer Großmutter zu hören. Darüber hinaus hatte ich leider auch überlesen, dass es sich um den Auftakt einer Trilogie handelt. Leider hat das für meinen Geschmack eher dazu geführt, dass dieser erste Band an vielen Stellen etwas in die Länge gezogen gewirkt hat.

Gut gefallen hat mir der Kern der Geschichte und dass Alexa Hennig von Lange versucht, die wahre Geschichte der eigenen Großmutter zu verarbeiten. Für mich ist die Geschichte jedoch ziemlich holprig erzählt und hätte etwas besser ausgearbeitet werden können.