Rezension

Naja...

Die Herrscherin - Karen Miller

Die Herrscherin
von Karen Miller

Als Sklavin geboren – zur Herrscherin bestimmt..

Hekates Schicksal, eine Sklavin zu sein, war schon früh besiegelt. Von ihren eigenen Eltern wurde sie recht früh an einen Mann verkauft, der ihr zunächst den Glauben schenkt, sie nur aus Liebe bei sich aufgenommen zu haben.
Erst nach und nach muss Hekate feststellen, dass sie für ihren Herrn bedeutungslos ist und nie etwas anderes als seine Sklavin sein wird, die er wie eine Ware betrachtet.

Für sie gibt es nur einen Ausweg: Sie muss das Heim ihres Herrn hinter sich lassen und die Freiheit erlangen, was sich allerdings als nicht allzu leicht herausstellt. Völlig oritentierungslos weiß sie nicht, was sie nun mit ihrem restlichen Leben machen soll.

Doch dann trifft sie ihren Gott, der ihr die nötige Kraft und das Durchsetzungsvermögen schenkt, alles zu schaffen, was sie nur erreichen will.
Ihr Ziel ist schnell klar: Macht!
Und dafür ist ihr so manches Mittel recht…

Karen Miller hat mit “Die Herrscherin” einen eher untypischen Fantasyroman geschrieben, der von den Ideen her zwar recht viele und gute Ansätze hatte, mich aber enttäuscht hat.

Hierbei ist vor allem die Protagonistin negativ aufgefallen.
Hekate ist eher eine typische Anti-Heldin, die ihr Handeln mit ihrem Glauben rechtfertigt.
Zwar ist mir klar, dass man nicht jeden Charakter sofort lieben und ins Herz schließen kann, hier konnte ich allerdings nahezu auf jeder zweiten bis dritten Seite nur noch mit dem Kopf schütteln.
Hekate ist mir eine Spur zu arrogant und unsympathisch. Ihr Glaube ist ihr zwar eine Stütze, aber auch immer wieder hinderlich, da sie der Meinung ist, dass ihr komplettes Handeln von Gott gewollt und geleitet wird, was für mich einfach nur eine sehr magere Erklärung darstellt.

Hierbei muss aber gesagt werden, dass es sich um einen völlig anderen Gott handelt, wie wir ihn aus der Bibel und anderen Schriften kennen, sodass hier keine Glaubensfrage gestellt werden muss.

Allerdings ist an diesem Buch nicht alles schlecht.
Obwohl das Buch mit 800 Seiten recht dick ist, bin ich nahezu durch die Seiten geflogen, was dem guten Schreibstil der Autorin zu verdanken ist. Trotz der schwachen Protagonistin konnte vereinzelt immer wieder Spannung aufgebaut werden.

Ebenfalls ein Pluspunkt ist die Tatsache, dass dieser Roman kein typischer Fantasyroman ist. Zwar tauchen immer wieder typische Fantasyelemente auf, jedoch wird hier von der Autorin weitaus mehr geboten. Hier wurde eine ganz eigene Welt geschaffen, die nicht unbedingt durch Friede-Freude-Eierkuchen glänzt. Vielmehr geht es hier düsterer und brutaler zu.

Ebenfalls positiv zu betrachten ist, dass Vampire und Co. in diesem Buch keine Rolle spielen. Es ist schön, mal wieder etwas zu lesen, dass nicht mit wandelnen Discokugeln oder heulenden Werwölfen vollgepackt ist.

Die Covergestaltung ist wunderschön und durch seine Farben und kleinen Details ein echter Hingucker im Bücherregal.

“Die Herrscherin” ist der erste Band der Godspeaker-Trilogie.

Ob ich den zweiten Band jemals lesen werde, kann ich mir aktuell nicht vorstellen, da mir die Protagonistin doch eine Spur zu unsympathisch erscheint.