Rezension

Nalia, Tochter der Elemente - Der Jadedolch

Nalia, Tochter der Elemente - Der Jadedolch - Heather Demetrios

Nalia, Tochter der Elemente - Der Jadedolch
von Heather Demetrios

Bewertet mit 4 Sternen

Ich lese sehr gerne orientalisch angehauchte Bücher, wenn dann auch noch Dschinns darin vorkommen umso besser. Das Cover finde ich gut gewählt, der orientalische Aspekt wird gleich deutlich.

Nalia musste aus ihrer Heimat Ardjinna fliehen, dort gab es einen Putsch gegen ihre Familie. Sie wurde dann aber von der schwarzen Karawane entführt und als Dschinn Sklavin auf der Erde an Malek Alzahabi gekauft. Bei ihm lebt sie nun seit 3 Jahren und versucht immer wieder zu fliehen. Doch es gelingt ihr nicht. Als der Rebellenführer Raif auftaucht, witterte sie eine Chance endlich den Ketten ihres Meisters zu entkommen. Doch sind diese nicht mehr ihr einziges Problem, denn die neue Herrscherin von Ardjinna will Nalia tot sehen und schickt einen Killer sie zu erledigen....

Die Geschichte wird zum größten Teil aus der Sicht von Nalia erzählt. Die Perspektive wechselt aber auch manchmal zu Raif, dem Rebellen und zu Haran, ihrem Verfolger. Die Kapitel von Haran fand ich ziemlich brutal und grausam. Ich war froh, wenn sie wieder vorbei waren. Die Kapitel von Raif fand ich hilfreich, da ich mit ihm nicht so viel anfangen konnte. So lernt man ihn wenigstens etwas besser kennen. Nalia an sich mochte ich, wenn man ihre Gefühle mal ausklammert. Man muss bedenken, dass sie noch jung war, gerade einmal 15 Jahre, als ihre Familie vor ihren Augen abgeschlachtet wurde und sie als Sklavin verkauft wurde. Kommen wir zu Malek, er ist der Besitzer von Nalia. Er ist für mich ein sehr zwei-gespaltener Charakter. Ich weiß immer noch nicht so recht, was die Autorin mit ihm vorhat und wie er auf die Leser wirken soll. Dass die Autorin das Thema Sklaverei in ihre Fantasy Geschichte ein webthat mir gut gefallen. Da es diese ja leider immer noch gibt.

Angst ist unser größter Feind.
Besiege die Angst und du besiegst dich selbst.
Besiege dich selbst und du besiegst die Welt.
Seite 389

Zu Beginn kam ich mit ihrem Schreibstil nicht gleich klar, musste mich erst mal einfinden. Die Idee der Geschichte, die Einführung der Dschinns mir ihren Kasten und Fähigkeiten, der ganze Weltenentwurf, hat mir sehr gut gefallen. Da sich die Geschichte fast nur hier in unsere Welt abspielt, kam für mich dieses orientalische Gefühl noch nicht so gut raus. Aber da hoffe ich auf Band 2 und einen Setting Wechsel. Man lernt zwar Ardjinna durch ein paar Rückblenden kennen. In denen man auch Nalia besser verstehen lernt. Aber trotzdem würde ich gerne länger in dieser berauschenden Welt verbringen, die Beschreibungen der Autorin haben mich da sehr neugierig gemacht.

Mein großes Problem an der Geschichte war die Liebesgeschichte. Sie nimmt teilweise viel Raum ein, was mich an sich nicht gestörte hätte. Nur habe ich ein anderes Paar geshippt und auch wieder nicht. Nalia ist sich immer wieder unsicher, was sie empfindet und wie sie Situationen wahrnimmt. Deswegen war ich mir dann auch unsicher, ob ich etwas gut finden soll oder nicht. Ganz nach dem Motto, wenn beide es mögen warum nicht. Doch es gab ein paar Szenen, die für mich gar nicht gingen. Und die Liebesgeschichte, die dann letztendlich zustande kam, ging mir zu schnell und ich konnte sie nicht ganz nachvollziehen.

Fazit:
Der Weltenentwurf, die Dschinns und das Kasten System haben mir sehr gut gefallen.
Nalia ist eine komplexe Protagonistin, die sich stark entwickelt.
Ihre Unentschlossenheit bei manchen Dingen, machte es mir aber nicht so leicht.
Mit der Liebesgeschichte kam ich nicht so klar.
Die Autorin baut erst den einen Faden aus, schneidet ihn dann aber ab um einen anderen anzuknüpfen, kurz bevor das Bild fertig war. Und irgendwie passte es dann nicht mehr so.