Rezension

Nehmen, um zu geben

Tiefer in der Liebe des Vaters - Manfred Lanz

Tiefer in der Liebe des Vaters
von Manfred Lanz

Bewertet mit 4 Sternen

Der 1954 geborene Pastor und Lehrer Manfred Lanz beschreibt in diesem Buch seine Reise zum Herzen Gottes und zu seinem eigenen Herzen. 

Nach einem Burn-out erkennt er, dass seine Beziehung zu Gott vor allem von seinem Versuch geprägt war, etwas für Gott zu tun und seine eigene Gerechtigkeit zu schaffen. Er findet einen neuen Zugang zu Gott als er erkennt, dass er von Gott ganz ohne Leistung geliebt und geschätzt wird. Das Wissen um die große Liebe Gottes befreit von dem ständigen Versuch Menschen zu beeindrucken.

Diesen Hauptgedanke erklärt der Autor vor allem anhand von verschiedenen biblischen Beispielen. Neben bekannten Vorbildern wie David und Petrus, geht er auch auf weniger bekannte Personen in der Bibel ein, wie Henoch und Sulamith, der Braut im Hohelied der Bibel.

Bei diesen Betrachtungen lässt er den Leser in sein Herz blicken. Er erzählt wie die schwierige Beziehung zu seinem Vater lange Jahre sein Bild von Gott, dem Vater, negativ beeinflusst hat. Auch von Krisen berichtet er, die im Nachhinein betrachtet wertvolle Erfahrungen sind, da sie die Möglichkeit boten näher an Gottes Herz zu wachsen. So schreibt er, „In der vertieften Verbindung von Gottes Herzen mit dem eigenen Herzen entspringt eine Quelle zum wirklichen Leben. Aus dieser heraus werden wir dann anders weiterleben, wenn diese Krisensituation vorüber ist. Wir werden uns nicht mehr so sehr anstrengen etwas für ihn zu tun, etwas aus uns heraus zu sein, sondern aus ihm heraus und aus seiner Kraft und seinem Geist leben.“

Was für einen Unterschied die Liebe Gottes im Leben eines Menschen macht beschreibt er so, „Ich bin über die Jahre zu der Überzeugung gelangt, dass ein Mensch, der sich nicht geliebt fühlt, nicht wirklich zulassen kann, die dunklen Seiten seines Herzens wahrzunehmen. Er wird immer Mechanismen finden, um diese zu verdrängen, sie zu rechtfertigen, sie zu verteidigen oder sie geistlich zu überlagern. Letztlich zeigen solche Mechanismen, dass ein Mensch sich nicht im Schutzraum der Liebe, sondern angegriffen fühlt.“

Das Buch schließt mit einigen geistlichen Übungen und Texten ab. Dabei geht es vor allem darum in Gottes Gegenwart zur Ruhe zu kommen. Es ist lebensverändernd Gottes Vaterherz kennenzulernen. „Ich entdeckte – und entdecke weiterhin –, was es heißt, in der Identität eines geliebten Sohnes zu leben und nicht mehr ständig von Menschen Bestätigung zu suchen.“

Fazit: Die persönlichen Erfahrungen und biblische Betrachtungen in diesem Buch laden den Leser ein in der Liebe Gottes zu ruhen, anstatt zu versuchen aus eigener Kraft ein gerechtes Leben zu führen. Sehr empfehlenswert für alle, die mehr über Gottes Liebe erfahren wollen.