Rezension

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Nervenaufreibende Zyklushalbzeit zu „Heliosphere 2265“

Heliosphere 2265 - Band 6: Die Bürde des Captains (Science Fiction) - Andreas Suchanek

Heliosphere 2265 - Band 6: Die Bürde des Captains (Science Fiction)
von Andreas Suchanek

Bewertet mit 5 Sternen

Sie müssen sterben: Jayden Cross,  Noriko Ishida und Tess Kensington. Drei Namen, drei Personen, die die nächste Mission der HYPERION nicht überstehen dürfen. Die Anweisung dazu kommt direkt vom Präsidenten. Doch die Verräterin Sarah McCall hatte Jayden Cross vor den Ränkespielen der Mächtigen gewarnt. Wie wird sich Captain Cross entscheiden? Kann er die Katastrophe von sich und seiner Crew abwenden? Oder wird es seine letzte Mission, zu der er aufbricht?

 

Andreas Suchanek schafft es einmal mehr: Er packt den Leser mit einer fesselnden Geschichte. Doch dieses Mal erlebt die HYPERION und seine Crew noch mehr von den unglaublichen Wendungen, die wir bereits aus den vorherigen Bänden zu kennen dachten. Denn dieses Mal ist alles anders: Ich war an einigen Stellen einfach nur noch fassungslos, was sich gerade wieder ereignete. Konnte das wirklich sein?

Die HYPERION wird auf ein Himmelfahrtskommando ins Parlidengebiet geschickt. Sie sollen deren Heimatplaneten zerstören. Bereits im letzten Band wussten wir, dass Sjöberg plant, drei der Crewmitglieder zu liquidieren: Jayden Cross,  Noriko Ishida und Tess Kensington. Beim Lesen bangte ich daher um das Leben der drei. Denn was schief gehen kann, wird auch schief gehen. So zumindest mein Gedanke. Dieser Gedanke war in der Grundidee auch richtig, aber wie es Andreas Suchanek aufgebaut hat, konnte ich mir einfach in meinen wildesten Träumen nicht ausmalen. Das ist es, was ich an der Handlung von „Heliosphere 2265“ so liebe – man kann sich einfach nicht überlegen, was passieren wird. Es kommt immer anders und man wird immer aufs Neue überrascht.

Wenn wir uns an den fünften Band erinnern, werden wir uns auch daran erinnern, dass Dr. Irina Petrova in ein Gefangenenlager auf einen „wunderschönen“ Planeten geschickt werden sollte. Dort trifft sie nicht nur auf einen Verbündeten, sondern kommt einigen Lügen auf die Schliche und es gibt weitere erschütternde Erkenntnisse. Weiter verstrickt sich das Netz von Wahrheit und Lüge. Langsam habe ich das Gefühl, dass viele Charaktere jeweils ein Puzzleteil vom ganz großen Spiel in der Hand halten. Aber selbst wenn sie ihr Wissen alle bündeln würden, befürchte ich, dass sie das gesamte Ausmaß nicht erkennen würden. So komme ich mir zumindest nach sechs Bänden immer noch vor. Jedes Mal wenn ich etwas Neues herausfinde, entstehen in dem gesamten Gebilde weitere Lücken, unser Wissen scheint bisher nur an der Oberfläche zu kratzen.

Und am Ende lässt sich nur sagen: Herr Suchanek, dieses Ende ist einfach nur sehr gemein. Ich platze mehr denn je vor Neugierde wie es weitergeht und was die Zukunft für die HYPERION und ihre Crew bringt! Vor allem: In was für eine Zukunft steuern sie entgegen?

 

Wer bereits dachte, noch spannendender und nervenaufreibender als in den fünf Bänden zuvor, geht es nicht mehr, der irrt. Der sechste Band bildet die Zyklushalbzeit und raubt einem den Atem mit einem gigantischen Cliffhanger. Von meiner Seite harre ich daher auf ein baldiges Wiedersehen im siebten Band „Die Opfer der Entscheidung“ mit hoffentlich nicht allzu vielen Opfern. Von diesem Band bin ich jeden Fall wieder hin und weg.