Rezension

Nette Geschichte, in der Umsetzung ausbaufähig

Das Mädchen aus dem Meer - Rebecca Hohlbein

Das Mädchen aus dem Meer
von Rebecca Hohlbein

INHALT

 Froh hat eigentlich nicht damit gerechnet, seinem Namen jemals wieder gerecht zu werden. Nach einer in seinen Augen großen Sünde, fährt er aufs offene Meer hinaus, um sich selbst zu bestrafen. Er hat nichts bei sich. Keine Nahrung. Kein Wasser. Nichts, uum Fische zu fangen. Doch die Natur scheint größere Pläne mit ihm zu haben, denn wann immer derr Tod näher rückt, schenkt das Meer im Fische und der Himmel frisches Wasser.

Froh weiß nicht, was es damit auf sich hat, warum er verschont wird, anstatt bestraft zu werden. Bis eines Tages eine Frau in sen Boot gelangt. Eine wunderschöne Frau mit einem schuppigen Schwanz. Eine Göttin...

MEINE MEINUNG

Allgemein 

Wenn man den Namen Hohlbein hört, denkt man unweigerlich an Wolfgang und Heike, die deutschen Fatansy-Autoren schlechthin. Nun versucht sich auch der Nachwuchs an der Schriftstellerei, was nahe liegt. Ebenso unweigerlich möchte man Vergleiche ziehen, dich das versuche ich zu vermeiden, schleißlich sind und bleiben es unterschiedliche Autoren. 

Das Mädchen aus dem Meer ist eine fantasievolle Geschichte, die in einer fremden Welt spielt. Diese Welt ist leider erst sehr spät - wenn überhaupt - greifbar. Es werden viele Neologismen verwendet, die nicht wirklich erklärt werden, aber leider nicht selbsterklärend sind. Anfangs wirkt diese fantasievolle Welt recht unzugänglich. Das ändert sich erst mit der Zeit. Zeit ist ein weiterer wichtiger Punkt. Diese Geschichte hat eine lange Vorlaufzeit, es dauert über hundert Seiten bis es anfängt, interessanter zu werden. Der erste Abschnitt ist sehr zäh und auch danach baut sich nur langsam so etwas wie Spannung auf. 

Figuren

Die Figuren sind mir eigentlich zu blass. Chocas und Chitas sind ganz gut herausgearbeitet, aber alle anderen Haupt- wie Nebenfiguren bleiben blass und entwickeln kein Eigenleben, sie bekommen kein Gesicht. Dabei wäre bei einer Länge von über 500 Seiten genügend Zeit gewesen, die Charaktere der einzelnen Figuren herauszuarbeiten und sie originell zu gestalten. Sehr schade ist, dass auch Froh, mit dem wir die Geschichte beginnen, sehr blass bleibt. Der Leser erfährt so gut wie ncihts über ihn oder sein Leben und so rückt er in den Hintergrund. 

Plot

Für meinen Geschmack hätte der Plot besser ausgearbeitet werden können. Ich würde die Geschichte nicht als langweilig bezeichnen wollen, aber Spannung vermisse ich trotzdem. Es gibt kaum aufregende oder dynamische Szenen, mir fehlt das Gefühl des Mitfieberns und Mitleidens.
Auch die Liebesgeschichte zwischen Chitas und Chocas hätte etwas besser ausgearbeitet werden können. Es gibt einen riesigen Sprung zwischen Nicht-Zusammensein und Zusammensein, man hat als Leser das Gefühl, eine wichtige Entwicklung verpasst zu haben. 

Sprache

Sprachlich ist es noch nicht ganz rund. Mir gefällt der Perspektivenwechsel von Froh zu Chitas, allerdngs bevorzuge ich die Einhaltung eines Stils. Froh wird aus dem personalen Erzähler beschrieben, Chitas aus dem Ich-Erzähler. Ich bevorzuge da ein Entweder-Oder, kein Und. Allgemein finde ich die Sprache noch etwas gestelzt, sie liest sich noch nicht hundertprozentig flüssig und manchmal etwas zu gewollt. In Verbindung mit der fehlenden Spannung und den blassen Figuren schmälert das das Lesevergnügen leider. 

Fazit

Eine Geschichte mit viel Fantasy, an deren Umsetzung aber noch gearbeitet werden kann. 

3 von 5 Punkten
Cover 1 Punkt, Idee 1/2 Punkt, Plot 1/2 Punkt, Sprache 1/2 Punkt, Figuren 1/2 Punkt
~*~ Heyne ~*~ 512 Seiten  ~*~ ISBN: 978-3453314818 ~*~ Broschiert ~*~ 14,99€ ~*~ 13. Mai 2013 ~*~