Rezension

Große Enttäuschung :(

Das Mädchen aus dem Meer - Rebecca Hohlbein

Das Mädchen aus dem Meer
von Rebecca Hohlbein

Bewertet mit 2 Sternen

Das schlichte und dennoch sehr anmutig wirkende Cover in Schwarz und Gold, sowie der ansprechende Klappentext hatten mich schnell in ihren Bann gezogen und ich hatte mich auf ein großartiges Lesevergnügen gefreut.

Allerdings wurde ich enttäuscht, denn die Geschichte kommt nur sehr schwer in Gang.
Rebecca Hohlbein erzählt aus zwei Perspektiven. Aus der des Fischerjungen Froh, die sich recht leicht und angenehm lesen lässt, und aus der Perspektive Chita's, dem Mädchen aus dem Meer, die ich sehr verwirrend fand und die mir nicht gefallen hat. Chita verliert sich in "arroganten" Monologen und wenn Froh doch einmal etwas erwidert, wird diese Erwiderung leider nicht durch Satzzeichen angeführt, was in meinen Augen für einen sehr stockenden und irritierenden Lesefluß sorgte. Immer wieder gibt es sehr lange Strecken auf denen nichts passiert und die sich ins beinahe Unerträgliche ziehen, so etwas wie Spannung kommt erst im letzten der drei Teile, in die das Buch gegliedert ist, auf und da ist es schon zu spät um mich noch zu überzeugen.
Ich musste mich ständig fragen wohin das Ganze eigentlich führen soll und zum Weiterlesen musste ich mich regelrecht aufraffen.

Auch mit den Protagonisten wurde ich nicht richtig warm.
Froh, der mir eigentlich recht sympathisch, wenn auch schon fast zu gottesfürchtig erschien, blieb in meinen Augen eine zu oberflächlich gezeichnete Figur, was es schwer machte, eine Verbindung zu ihm herzustellen. Die einzigen, annähernd gut herausgearbeiteten Charaktere waren Chita und Chochas, die sich als Kinder eher weniger mögen und sich später ineinander verlieben. Diese Verliebtheit kommt erst schleppend und dann viel zu schnell in Gang. Chita wirkt auf mich sehr egoistisch und verzogen und ihre ganze Art war mir von Anfang an so unsympathisch, das ich mich auch im Verlauf der Geschichte nicht mit ihr anfreunden konnte.

Die Handlung ist ganz gut ausgearbeitet, wenn man auf Fantastisches steht. Mir waren die unterschiedlichen Begriffe, Länder, Lebensweisen, etc. leider an manchen Stellen viel zu komplex. Da hätte man auf den über 500 Seiten, die sich ohnehin schon unspektakulär in die Länge ziehen, besser etwas mehr Energie auf die Ausarbeitung der Charaktere als auf die Handlung verschwenden sollen.

Fazit:
Mich hat die Geschichte weder berührt, noch unterhalten, noch überzeugt, was ich ehrlich sehr schade fand, da ich mir vom Klappentext her so viel davon versprochen hatte. Ich denke, wer auf Fantasy steht der wird hier voll auf seine Kosten kommen, mir hat das Buch leider nicht gefallen, was vielleicht auch einfach am persönlichen Geschmack liegt.