Rezension

Nette Lektüre für zwischendurch!

Hilfe, mein Kaktus hat Herpes! - Jan Anderson

Hilfe, mein Kaktus hat Herpes!
von Jan Anderson

Unter dem Motto „Guter Rat ist teuer – aber nicht im Internet!“ hat Autor Jan Anderson die lustigsten Forenbeiträge aus dem Internet zusammengestellt.

Eingeteilt in die Themen „Nachbarn“, „Haustiere“, „Partner“, „Pflanzen“, „Auto“, „Familie“ und „Aussehen“ sammelte er Fragen und Antworten in diversen Frage- und Themenforen.

Dabei war egal, wie zielführend oder sinnvoll diese Fragen waren – Hauptsache lustig.

Von Fragen, ob man den Geranien pflanzenden Nachbarn verklagen kann bis zur Frage, ob menschlicher Urin ein geeignetes Düngemittel für den eigenen Rasen darstellt, alles in diesem Buch spiegelt das Internet in seiner Absurdität wieder.

In der heutigen Zeit findet man fast zu jeder Frage eine Antwort im Internet und dabei häuft sich natürlich auch viel Unsinn an und es werden Fragen gestellt, auf die ein normaler Mensch im Leben nicht kommen würde. Aber das Internet macht’s möglich. Und auf jede Frage gibt es auch eine Antwort. Und genau dieses lustige Potpourri wurde in Andersons Buch vereint.

Jetzt kann man sich natürlich die Frage stellen, wie viel Eigenleistung der Autor mit diesem Buch erbracht hat. Denn es gibt zwar zu jedem Kapitel eine kleine Einführung und ein Fazit, aber ansonsten hat der Autor sich das Buch ja im wahrsten Sinne des Wortes „ergoogelt.“ Somit hätte fast jeder dieses Buch schreiben können. Nur es gab eben einen, der die Idee dazu hatte.

Zwischendurch gibt es immer kleine Einschübe, in denen ein Fragethread in seiner Gänze dargestellt wird, mit allen Antworten, die auf die Frage folgten. Teilweise werden aber auch nur die Fragen, manchmal nur die Antworten gezeigt. Und dann gibt es am Ende jedes Kapitels immer noch eine Seite „Best of kluge Forensprüche und lustige Signaturen“, die aber jedem, der regelmäßig im Netz unterwegs ist, bekannt vorkommen sollten.

Insgesamt ist das Buch ganz nett zu lesen, allerdings kann man es mit einem klassischen Roman und der damit verbundenen Lesezeit natürlich nicht vergleichen. Eher kann man das Buch in vielen kleinen Etappen lesen. Gemeinhin würde es man es wahrscheinlich als „Klolektüre“ bezeichnen, aber ich mag den Begriff nicht besonders.

Aber es eignet sich hervorragend, um noch eben die letzten 10 Minuten bis zum Tatort zu überbrücken, zur kleinen Lektüre zum Frühstück, für die letzten 15 Minuten, bevor man dann doch zu müde wird zum Lesen und schlafen geht. So kann man das Buch schön über den Alltag verteilen und erlebt immer mal wieder kleine Schmunzelmomente.