Rezension

Nettes Buch für Zwischendurch

No Sweeter Summer - Olivia Miles

No Sweeter Summer
von Olivia Miles

Lila und Sam müssen zusammenarbeiten, um einen großen Auftrag zu erledigen. Dass die beiden eine gemeinsame Vergangenheit haben, müssen sie hierfür vergessen. Aber das ist leichter gesagt als getan, vor allem, wenn die Ideen der Arbeit so unterschiedlich sind und irgendwie die Gefühle auch noch im Weg stehen.

Lila hat sich ihre kleine aber feine Firma aufgebaut und arbeitet als Texterin, während ihre Schwester versucht, die Eisdiele ihrer Großeltern vor dem Ruin zu bewahren. Als ein Kunde Lila als Werbetexterin beauftragt, weiß sie nicht, dass sie dafür mit ihrem Exfreund Sam arbeiten muss. Was mir hier ein wenig zuviel wurde, dass fast das komplette Buch ein Hin und Her zwischen den beiden war und jeder nur auf seine Meinung bestand. Da hätte ich an Lilas Stelle mehr Kompromisse erwartet, denn so einen großen Auftrag erhält man ja auch nicht jeden Tag.

Bei Sam war ich mir unschlüssig, was ich von ihm halten soll. Einerseits ist er ein Geschäftsmann und natürlich auf die Kundengewinnung aus, andererseits spielen bei Lila seine Gefühle verrückt. Diese Kombination hatte für mich stellenweise eher etwas von einer Grundschul-Liebe in der Art „Je mehr man den anderen ärgert, desto mehr mag man ihn“. Ich fand sein Verhalten oft unpassend. Die Hintergründe zu seiner Familie waren dagegen sehr interessant und darüber hätte ich gerne noch ein bisschen mehr gelesen.

Was mich bei diesem Buch etwas verwirrt hatte, war (mal wieder) der Klappentext. Denn auf das Angebot von Sam kann man eigentlich das gesamte Buch warten, denn hier passt der Klappentext nicht zum Inhalt. Ich will gar nicht mehr verraten, nur dass ich das ziemlich schwierig finde, denn nach ca. ¾ des Buches hatte ich mich schon gefragt, ob das noch passieren wird, oder ob ich etwas überlesen habe. Aber gut.

Sprachlich war das Buch super. Ich war sofort in der Geschichte und in Lilas Leben gefangen, denn ihre Vergangenheit und ihre Arbeit machen ja einen Großteil aus. Mit den wechselnden Perspektiven konnte ich aber auch einen guten Eindruck von Sam bekommen, denn seine Familienkonstellation hat einige Geheimnisse zu bieten.

Fazit: Ein nettes Buch für Zwischendurch, bei dem die Gefühlslage der Charaktere an oberster Stelle stehen.