Rezension

Neue Besen sollen ja bekanntlich gut kehren...

Der Jungfrauenmacher - Derek Meister

Der Jungfrauenmacher
von Derek Meister

Bewertet mit 5 Sternen

Während eines Sturms wird die Leiche einer jungen Frau an den Strand von Valandsiel gespült. Der neue, eher unerfahrene, Revierleiter Knut Jansen fragt sich noch was zu tun ist, als eine zweite, ganz ähnlich aussehende Leiche entdeckt wird. Knut Jansen vermutet einen Serientäter, aber niemand will zuerst so recht seinen Hypothesen folgen. Die deutsch-amerikanische Profilerin Helen Henning hört ihm zumindest zu und unterstützt ihn bei seinen Ermittlungen.

Man hat es nicht leicht als Neuling auf einer kleinen Polizeiwache, schon gar nicht wenn man in die Fußstapfen seines Vaters tritt. Da hat man Ärger mit dem Bürgermeister, der um den Ruf seines beschaulichen Urlaubsortes fürchtet, die Kollegen nehmen einen nicht für voll und übergehen schon mal Anweisungen und das eigene Selbstvertrauen ist auch nicht so wahnsinnig groß. Nicht die ideale Ausgangsposition für einen Revierleiter, der einen Mord aufklären muss – aber der ideale Start für einen spannenden Thriller :-)

Die Hauptcharaktere

Die beiden Hauptcharaktere in Der Jungfrauenmacher sind Knut Jansen, der neue Revierleiter in Valandsiel und Helen Henning, eine Profilerin vom FBI, die ein paar private Dinge dort zu regeln hat. Nach und nach erweisen sie sich als echtes Dreamteam, woran auch charmante LKA-Beamte Maas nichts ändern kann. Während Jansen noch mit Anlaufschwierigkeiten zu kämpfen hat, kämpft Henning mit Gespenstern ihrer Vergangenheit – trotzdem raufen sie sich zusammen um den Fall zu lösen.

Sympathisches Duo

Mir gefällt, wie beide Charaktere gezeichnet sind. Vielleicht manchmal ein bisschen klischeehaft, ein bisschen zu sehr „Criminal Minds“-mäßig, aber sehr sympathisch und trotz gewisser Ähnlichkeiten mit diversen Serien sehr eigen und eigenständig. Vor allem gefällt mir, das die beiden (zumindest in diesem Band) nicht miteinander im Bett landen :-) Genauso gefällt mir die Umgebungsbeschreibung und wer je an der Nord – oder Ostsee Urlaub gemacht hat, wird hier vieles wiedererkennen.

Angenehmer Schreibstil

Derek Meisters Schreibstil ist auf der einen Seite leicht und flüssig zu lesen, trotzdem ist er sehr bildhaft und eindringlich. Die Kapitel wechseln zwischen den Sichtweisen von Jansen, Hennig und der des Täters und so bleibt die Geschichte durchgehend spannend bis zum Schluss. Die Sichtweise des Täters ist manchmal schon ein bisschen speziell, aber ich finde sie wird nie wirklich „ekelig“ beschrieben.

Spannender Showdown

Der Showdown ist dann nochmal zweigeteilt. Auf der einen Seite laut und hektisch, mit Knalleffekt bei den Polizisten rund um Helen Henning – auf der anderen Seite zur gleichen Zeit still, leise und gruselig, weil Jansen ausgerechnet mit dem Täter auf einen Tauchgang geht. Ich fand diesen zweigeteilten Showdown wirklich toll und ausgesprochen spannend. Am Ende, nachdem der Täter gefasst ist, befreit sich Jansen noch mal sehr „bildwirksam“ von den Altlasten seines Vaters und auch Henning scheint sich von ihren Gespenstern lösen zu können.

Mein Fazit:

Der Jungfrauenmacher wird als Auftaktband zu einer Reihe angekündigt und ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Band. Ich kann dieses Buch mit gutem Gewissen jedem Thriller-Fan empfehlen – vielleicht auch als Urlaubslektüre in einem Strandkorb am Nordeestrand :-)