Rezension

neue sympathischen Figuren treffen alte Bekannte - eine spannende Reise nach Axikon

Mondschwinge - Die Nacht der Elemente 2 - Lia Haycraft

Mondschwinge - Die Nacht der Elemente 2
von Lia Haycraft

Bewertet mit 4 Sternen

Die 20-jährige Kasumi kennt ihre Großmutter nicht, denn diese verschwand kurz nach der Geburt ihrer Mutter spurlos. Doch Kasumi Großvater gab nie auf, er sucht unablässig nach seiner verschwundenen Frau. Als er nach einem Herzinfarkt im Krankenhaus liegt und sich der Jahrestag des Verschwindens jährt, bittet er seine Enkelin, die Suche fortzusetzen. Und tatsächlich scheint Kasumi schnell eine Spur zu finden... besser gesagt: Die Spur findet sie – in Form des attraktiven Arantai Ivan, der Kusami bei ihrer Suche beistehen soll. Eine spannende Reise beginnt, bei der Kasumi von Wesen erfährt, an deren Existenz sie bisher nicht geglaubt hat...

Es handelt sich zwar um den zweiten Band der „Nacht der Elemente“-Reihe, die Bücher können aber unabhängig voneinander gelesen werden, da die letzte Nacht der Elemente bereits 19 Jahre zurückliegt. Zwar treten einige bekannte Figuren auf und es schadet auch nicht, diese zu kennen, es wird für das Verständnis aber eher wenig Vorwissen benötigt, denn auch Kasumi ist die Welt der Arantai noch völlig fremd, sodass ihr – und damit auch dem Leser – alles Nötige erklärt wird.

Die Geschichte spielt zum Teil auf der Erde und zum Teil auf Axikon, einem fernen Ort voller magischer Wesen. Dank vieler bildhafter Beschreibungen kann man sich die ungewöhnliche Landschaft mit all ihren wundersamen Bewohnern gut vorstellen. Es ist faszinierend, welche Vielfalt an fantastischen Wesen Lia Haycraft entwirft – allerdings hatte ich diese nach dem Vorgängerband nicht unbedingt erwartet, sodass mir die Handlung an einigen Stellen vielleicht sogar etwas zu fantastisch war.

Die Handlung ist von Beginn an spannend: Was hat es mit der verschwundenen Großmutter auf sich? Und woher kommen die rätselhaften Hinweise, die Kasumi erhält? Es werden gefährliche Pläne zur Rettung von Oma Analyn geschmiedet, doch der Spiegelrat der Arantai erlaubt natürlich nicht jedem den Zutritt in ihre fremde Welt. Und so werden Kasumi immer neue Steine in den Weg gelegt, sie muss Hindernisse überwinden und sich gegen mächtige Gegner behaupten.
Unterbrochen werden die temporeichen und dramatischen Ereignisse immer wieder von ruhigeren, gefühlvollen Passagen zwischen Kasumi und Ivan.

Abwechslungsreich, temporeich, voller Überraschungen und Magie. Mondschwinge bietet viele neue Elemente, einige bekannte Figuren und viel Spannung. An manchen Stellen hätte ich mir etwas weniger Fantasy gewünscht, da die Handlung dadurch etwas unrealistisch (schwieriges Wort bei einem Fantasy-Buch, aber ich kann es nicht anders beschreiben ohne zu spoilern) wurde.