Rezension

Nicht das Beste von Winkelmann

Killgame - Andreas Winkelmann

Killgame
von Andreas Winkelmann

Bewertet mit 3 Sternen

"Killgame" ist nun das dritte Buch von Andreas Winkelmann für mich, nach "Höllental" und "Die Zucht", welche ich beide überragend fand.
Umso mehr freute ich mich, dass ich auch das neueste Werk lesen durfte.
Leider konnte "Killgame" meine hohen Erwartungen nicht so ganz erfüllen.
Aus mehreren Blickwinkeln wird eine schier unglaubliche Geschichte erzählt.
Anfangs befinden wir uns noch in Deutschland, man wird mit den Personen bekannt gemacht. Dies gelingt Andreas Winkelmann wunderbar, Dries Torwellen, Nia, Walter Busch und alle anderen sind lebensechte Charaktere, von denen ich Bilder im Kopf hatte.
Im zweiten Teil des Thrillers geht die Reise dann nach Kanada. Dort lernen wir auch die vier verkommenden Gestalten kennen, die als besonderen Reiz das "Killgame" spielen wollen.
Wie auch in "Die Zucht" beschreibt Andreas Winkelmann die Landschaft Kanadas auf so bildhafte, plastische Weise, dass ich wirklich einen Film vor Augen hatte. Ich war mit dabei. Dank dieses Schreibstils flogen auch die Seiten nur so vorbei, denn eine wirkliche Spannung wollte sich bei mir einfach nicht einstellen. Ich kann gar nicht genau sagen warum, ich wartete immer auf DIE Wendung, auf DEN Moment...Ich war gespannt und angespannt, weil ich ahnte, worauf die Handlung hinaus läuft. Aber eben nicht wegen der Handlung selbst.
Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich in letzter Zeit verhältnismäßig viele Thriller gelesen habe und etwas "abgestumpft" bin?
Ein weiterer Minuspunkt war für mich dieser seltsam anmutende Zwillingskult und die übersinnlich anmutenden Momente um Dries Torwellen. Ich mag sowas einfach nicht, in keinem Buch, aber hier, in einem eigentlich harten Thriller fand ich es noch störender als sonst schon.
Andreas Winkelmann bleibt für mich ein fantastischer Schriftsteller, aber dieses Buch gehört nicht zu seinen Besten.