Rezension

Nicht das erwartete Sommer-Highlight

Ein französischer Sommer -

Ein französischer Sommer
von Francesca Reece

Ich hatte ein Buch erwartet, dass sich in eine Reihe mit "Bonjour Tristesse" stellen kann, aber da waren meine Erwartungen wohl leider zu hoch bzw. "Ein französischer Sommer" konnte dem nicht mal annährend gerecht werden. Inhaltlich stehen die Studentin Leah und der erfolgreiche ältere Schriftsteller Michael, der in Leah eine neue Assistentin gefunden hat - aber nicht aufgrund ihrer Qualitäten, sondern weil sie ihn an jemanden erinnert. Wie erwartet ist das Verhältnis zwischen den beiden kein reines Arbeitsverhältnis und als Leah Michael und seine Familie in ein Ferienhaus an die französische Küste begleitet, kommt auch noch ein großes Geheimnis dazu.

Die ersten Seiten haben mir eigentlich ganz gut gefallen, die Sprache war angenehm, der Inhalt interessant. Aber schon sehr schnell wurde mir alles zu zäh, zu viele Nebenstränge und Nebencharaktäre, die einfach keine Rolle spielten und mich auch nicht weiter interessiert haben. Michael ist als Protagonist einfach nur unsympathisch, zum Teil fast von abstoßend in seinen Gedanken und Handlungen, was ich an sich gar nicht schlimm finde, ich mag unsympathische Figuren, gestört hat es mich nur, weil ich eine andere Erwartung an ihn gehabt habe.

Für einen Feel-Good-Sommerroman ist das Buch leider zu zäh und zu gewollt literarisch und um wirklich literarisch interessant zu sein, war es mir zu belanglos. Irgendwie war es weder Fisch noch Fleisch und ich konnte keine richtige Verbindung zu der Handlung aufbauen. Cover und Klappentext haben da definitiv mehr versprochen als der Inhalt zu bieten hatte und dementsprechend hat mich das Buch leider eher enttäuscht zurückgelassen.