Rezension

nicht der erwartete Thriller, aber sehr lesenswert

Die Schuld einer Mutter
von Paula Daly

Bewertet mit 4.5 Sternen

Zuerst einmal :  in die Kategorie"Thriller" würde ich dieses Buch nicht unbedingt einordnen, es ist mehr ein Familiendrama,sehr interessant zu lesen mit einem dramatischen Thema (das Verschinden eines jungen Mädchens), aber für mich kein Thriller.

Jetzt zum Inhalt :  Die Hauptfigur,Lisa Kallisto ist eine berufstätige Mutter dreier Kinder, ständig müde, überfordert und oft vergesslich.War bisher ihr grösstes Problem ihre ständige Müdigkeit , so ändert sich dies am Tag, an dem die Handlung beginnt,  drastisch : am Morgen stellt sich heraus : Lucinda, die Freundin ihrer Tochter Sally ist verschwunden.Das Schlimmste für Lisa: Lucinda sollte eigentlich in ihrer Obhut sein, sollte bei Sally übernachten, doch Sally war am Tag vorher krank und so fiel die Übernachtung aus. Doch Lisa hatte vergessen, Kate, Lucindas Mutter Bescheid zu sagen, so dass das Verschwinden erst am nächsten Morgen auffiel.Kate ist im Gegenteil zu Lisa eine "Übermutter", ständig für die Kinder da, in der Schule aktiv, nahezu perfekt.Doch jetzt bricht sie zusammen. Erschwerend zum Verschwinden kommt noch hinzu, dass gerdade vor kurzem ein etwa gleichaltriges Mädchen entführt und vergewaltigt wurde und nur knapp entkam.Lisa fühlt sich allein schuldig, weiss nicht , was sie tun soll. Von Alex, Kates Schwester, wird sie heftig attackiert und auch viele Nachbarn reagieren empört. Doch die grössten Vorwürfe macht Lisa sich selbst.

Im Laufe der nächsten Tage gelangen viele Familiengeheimnisse ans Licht, die lange verborgen blieben, überrashende Wendungen machen den Roman spannend. Dazu kommen immer wieder persönlich Gedanken des Entführers, die zumindest mir Gänsehaut verursachten.

Doch wird viel mehr Wert auf die Familienereignisse gelegt, auch die Ermittlerin, Joanne,wird mit viel Persönlichkeit und persönlichen Problemen skizziert.

Ausserdem kommen im Laufe des Buches meiner Anscht nach zu viele "Zufälle" der Aufklärung zu Hilfe, das wirkt unglaubwürdig.

Also ist der "Thrillfaktor" eher mässig, doch die vielen persönlichen Dramen machen das Buch interessant und lesenswert.

Von mir gab es 4 Sterne, ein Stern Abzug wegen der irrigen Kategorie und der vielen Zufälle.