Rezension

Nicht der spannendste Krimi der Autorin

Zwischen zwei Nächten - Edith Kneifl

Zwischen zwei Nächten
von Edith Kneifl

Bewertet mit 3 Sternen

Von Edith Kneifl bin ich andere Krimis gewöhnt. Dieser hier ist nur mäßig spannend. Ich würde ihn eher in „Frauenroman“ einordnen.

Ann-Marie reist zum Begräbnis ihrer besten Freundin Anna nach Wien. Anna soll Selbstmord begangen haben. Das erscheint Ann-Marie seltsam, wollte doch Anna ihr Wiener Leben und ihren untreuen Ehemann Alfred hinter sich lassen. Ein Neubeginn gemeinsam mit Ann-Marie stand im Raum. Außerdem fehlen Abschiedsbrief und Tagebuch.

Hat Alfred seine Frau vom Balkon gestoßen? Denn, dass Anns Tod kein Selbstmord war, ist den Lesern nach kurzer Zeit klar.

Ann-Marie beginnt zu recherchieren. Wird sie den Fall auflösen?

Ich mag Rückblenden als Stilmittel, doch hier ist es ein wenig zu viel des Guten. Auch der lange Monolog (14 Seiten!), mit denen Anna Depressionen sichtbar werden, gefällt mir nicht so toll. Das Fehlen der Interpunktion sollte vermutlich auf den Seelenzustand der Protagonistin hinweisen, führt jedoch nur dazu, dass das Lesen mühsam wird.

Was aber tatsächlich störend ist, ist die Ähnlichkeit der Frauennamen. Anna, die Tote und Ann(e)Marie. Die Leser müssen besonders genau aufpassen, von wem jetzt die Rede ist. Das hemmt das Lesevergnügen.

Die Szenenwechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit sind gut gelungen.

"Zwischen zwei Nächten" (erschienen 1991) war Edith Kneifls erster großer Erfolg. Für diesen Roman erhielt sie 1992 als erste Frau den Glauser-Preis, der als einer der wichtigsten Krimipreise im deutschsprachigen Raum gilt.

Liebe Edith Kneifl, diesmal leider nur 3 Sterne.