Rezension

Nicht Fiedlings Meisterwerk, aber lesenswert

Sag, dass du mich liebst - Joy Fielding

Sag, dass du mich liebst
von Joy Fielding

Bewertet mit 3.5 Sternen

Die Privatermittlerin Bailey Carpenter wird bei ihrer Arbeit brutal vergewaltigt. Niemand hat etwas gesehen und  auch sie selbst kann nur sehr ungenaue Angaben zum Täter machen. Theoretisch könnte es jeder durchschnittliche Typ gewesen sein, was es nicht nur für die Polizei schwierig macht den Täter zu finden, sondern auch für Bailey, die nie weiß, ob ihr gerade ihr Vergewaltiger begegnet. Während die körperlichen Wunden schnell heilen, sind die psychischen Probleme von Panikattacken bis zu Alpträumen riesig und scheinen sogar immer schlimmer zu werden. Da die Polizei nicht vorankommt, beginnt Bailey selbst zu recherchieren und gerät in immer seltsamere Geschichten hinein, die ihre Glaubwürdigkeit immer mehr beschädigt. Zusätzliche Probleme bereitet eine schwierige Familiengeschichte, die zusätzlich an ihren Nerven zerrt...

Der Schreibstil ist gewohnt flüssig, leicht zu lesen und am Beginn und Ende auch äußerst spannend und hier liegt das "Problem", denn im mittleren Teil passiert recht wenig. Richtig langweilig wird es nicht, da die Autorin gekonnt die Probleme der Protagonistin ausführt, aber etwas kürzer hätte dieser Teil ausfallen dürfen. Das Ende der gut konstruierten Geschichte war dann wieder gewohnt spannend. Es gibt nicht nur eine Sache, sondern zwei aufzuklären und während die eine Sache den Leser richtig aus der Fassung bringen kann, ist die andere, zwar ebenfalls nicht vorhersehbar, jedoch etwas weniger toll gelungen.

Insgesamt nicht der beste Fielding und von einem klassischen Thriller würde ich auch nicht sprechend wollen,  trotzdem ist "Sag, dass du mich liebst" lesenswert!