Rezension

Nicht (ganz) so emotional wie Band 11, dafür um so spannender

Man trifft sich stets zweimal - Teil 2 - Mila Roth

Man trifft sich stets zweimal - Teil 2
von Mila Roth

Bewertet mit 5 Sternen

Noch immer ist eine gefährliche Verbrecherin auf freiem Fuß und Janna hat ein ganz persönliches Interesse, dass diese endlich gefasst wird. Doch das wird der gefährlichste Fall in den Janna je hinein geraten ist und nicht nur das, auch das Leben von mehreren Agenten und Ermittlern ist plötzlich in Gefahr.

Infos zur Serie:
Janna Berg ist Anfang 30 und Pflegemutter von Zwillingen. Eines Tages, als sie gerade ihre Schwester am Flughafen abholen will, wird sie von dem Agenten Markus Neumann angesprochen, der sie in einen seiner Fälle hinein zieht. Von da an ist Janna gelegentlich als zivile Hilfskraft für das “Institut” an der Seite von Markus Neumann tätig und gerät dabei mehr als einmal in Lebensgefahr.

Die beiden Protagonisten könnten unterschiedlicher nicht sein, Janna ist ein Familienmensch durch und durch, eher zurückhaltend und vorsichtig, was Partnerschaften angeht, die Ursache dafür liegt in einer früheren Beziehung. Markus dagegen lebt für seinen Job als Agent, seinen Vater sieht er nur, wenn es sich gar nicht vermeiden lässt und seine Beziehungen zu Frauen sind oft nur auf die Dauer einer Nacht begrenzt. Er sieht gut aus und so ist es auch kein Wunder, dass Janna sich zu ihm hingezogen fühlt, aber auch weiß, dass sie überhaupt nicht seinem „Beuteschema“ entspricht.

Im Laufe der Fälle ist Janna aktiver und selbstsicherer geworden und hat sich Markus gegenüber geöffnet und ihm von ihrer schwierigen und prägenden früheren Beziehung erzählt. Auch Markus, den ich anfangs ob seiner abweisenden Art nicht direkt ins Herz schließen konnte, ist offener geworden, erzählt mehr von sich und hat sich eingestanden, dass Janna eine gute Freundin für ihn geworden ist, was bei seinem sehr kleinen und gut ausgewählten Freundeskreis schon fast an ein Wunder grenzt.

Für mich liegt der Suchtfaktor bei dieser Serie unter anderem darin, dass ich immer ganz gespannt bin, wie sich die (freundschaftliche) Beziehung zwischen Janna und Markus weiterentwickelt.

Der Begriff „weiterentwickeln“ lässt schon erkennen, dass die Bücher aufeinander aufbauen, es macht daher Sinn, mit dem ersten Band zu starten. Allerdings sind alle Fälle selbst in sich abgeschlossen. Anhand des Personenverzeichnisses finden sich auch neue Leser, die möglicherweise mitten in der Serie einsteigen, gut zurecht. Ein Pluspunkt: das Personenverzeichnis befindet sich vorne im Buch, das habe ich auch schon anders erlebt.

 

Was passiert in Band 12?
Vor drei Monaten ist Markus Neumann bei einer Explosion ums Leben gekommen. Das Institut hat den Kontakt zu Janna Berg schon mehrere Wochen abgebrochen, als eines Abends ein Mann an ihrem Haus auftaucht, der sie im Auftrag des Institutes kontaktiert.

Noch immer ist eine gefährliche Verbrecherin auf freiem Fuß und Janna hat ein ganz persönliches Interesse, dass diese endlich gefasst wird. Doch das wird der gefährlichste Fall in den Janna je hinein geraten ist und nicht nur das, auch das Leben von mehreren Agenten und Ermittlern ist plötzlich in Gefahr.

 

Meine Gedanken zum Buch
Der erste Teil des Staffelfinales war sehr gefühls- und spannungsgeladen und Mila Roth beginnt in diesem zweiten Teil genau dort, wo sie zuvor aufgehört hat. Nach einem kurzen Einstieg beschert sie Janna eine sehr emotional Situation, in der diese eine ganze Palette an Gefühlen durchlebt. Das fand ich sehr gelungen, wobei die Autorin, wenn es nach mir ginge, gerne noch eine Schippe hätte drauf legen dürfen.

Die Handlung entwickelt sich dann sehr spannend und das große Finale hat Mila Roth so bildhaft beschrieben, dass ich den Film dazu schon vor mir gesehen habe.

Zwölf Bände hat es gedauert, bis jemand aus Jannas Familie herausfindet, was sie tatsächlich treibt, wenn sie für das „Meinungsforschungsinstitut“ unterwegs ist. Für mich ein wichtiger Aspekt, denn sollte Janna einmal etwas zustoßen, sollte doch jemand aus der Familie Bescheid wissen. Überraschend war für mich, wem Mila Roth diese Rolle zugedacht hat – im Übrigen auch eine sehr unterhaltsame Passage des Buches, mehr als dass es um einen halbnackten Mann geht, möchte ich aber nicht verraten.

Überrascht hat mich in diesem Band auch, dass der Vater von Markus Neumann erstmals nicht als der absolute Unsympath dargestellt wird. Mit dem Wandel dieses Charakters hatte ich nicht gerechnet.

Was ich vermisst habe, ist der USB-Stick, den Markus Janna vor der Explosion geschenkt hatte. Diese Szene in Band 11 hat mir die Tränen in die Augen getrieben und ich hatte erwartet, dass dieses ganz persönliche und letzte Geschenk von Markus nochmals auftaucht. Aber was nicht ist, kann ja vielleicht in Staffel 2 noch werden.

Dieser Abschluss der ersten Staffel kommt emotional nicht (ganz) an den vorhergehenden Teil heran, ist dafür aber um so spannender und daher vergebe ich erneut fünf von fünf Sterne.