Rezension

Nicht ganz überzeugend

Ein Präsident verschwindet -

Ein Präsident verschwindet
von Ralf Langroth

Bewertet mit 3.5 Sternen

Das Buch geht auf eine wahre Begebenheit zurück: 1954 verschwindet Otto John, der Verfassungsschutzpräsident der BRD, ganz plötzlich und taucht dann ist Ostberlin wieder auf. Wurde er entführ? Ist er freiwillig nach "drüben" gegangen?
Bundeskanzler Konrad Adenauer bittet den Kriminalhauptkommissar Philipp Gerber um Ermittlungen. Gerber spielt auch in dem ersten Roman von Ralph Langroth eine Hauptrolle. Aus dem Buch kennt man auch seine Geliebte Eva Herden, auch sie ist plötzlich in Ostberlin. Zwischen den Interessen der unterschiedlichen Geheimdienste versucht Gerber die Wahrheit zu finden, das ist nicht einfach.
Ich kannte den Fall John nur schemenhaft und musste erst einmal nachlesen, was es damit auf sich hatte. Und das ist auch die Schwäche dieses Buches. KGB, CIA, CIC, Stasi, Organisation Gehlen, Verfassungsschutz..., da geht es gehörig durcheinander und das ist nicht immer einfach nachzuvollziehen, zumal eigentlich niemand die Wahrheit sagt. Gerber fährt viel durch die Gegend, nach Westberlin, nach Ostberlin, nach Pullach, nach Bonn, ein echter Roadmovie. Wirkliche Spannung kommt dabei nicht auf, auch die Figuren bleiben eher blass.
Ich würde das Buch nicht als Thriller einordnen, eher ist es ein fiktionales Buch über Zeitgeschichte aus den 1950er Jahren, eine Mischung aus Roman und Krimi.
Mich hat es nicht ganz überzeugt.