Rezension

Nicht gerade überzeugend...

Eleanor & Park - Rainbow Rowell

Eleanor & Park
von Rainbow Rowell

Bewertet mit 2 Sternen

Sie sind beide Außenseiter, aber grundverschieden: Die pummelige Eleanor und der gut aussehende, aber zurückhaltende Park. Als er ihr im Schulbus den Platz neben sich frei macht, halten sie wenig voneinander. Park liest demonstrativ und Eleanor ist froh, ignoriert zu werden. In der Schule ist sie das Opfer übler Mobbing-Attacken und zu Hause hat sie mit vier Geschwistern und einem tyrannischen Stiefvater nur Ärger. Doch als sie beginnt, Parks Comics mitzulesen, entwickelt sich ein Dialog zwischen den beiden. Zögerlich tauschen sie Kassetten, Meinungen und Vorlieben aus. Dass sie sich ineinander verlieben, scheint unmöglich. Doch ihre Annäherung gehört zum Intensivsten, was man über die erste Liebe lesen kann.

Meine Meinung

Eleanor ist neu an der Schule und wird gleich wegen ihrer Figur, ihres Kleidungsstils und ihrer langen roten kräuseligen Locken gemobbt. Auch zu Hause hat sie es nicht leicht: Der neue Mann ihrer Mutter, ihr Stiefvater, hält nicht viel von Eleanor, betrinkt sich regelmäßig und tyrannisiert. Park ist wohl auch ein Außenseiter, warum habe ich nicht wirklich verstanden.
Die zwei treffen das erste mal im Schulbus aufeinander. Park, der wie jeden Tag auf seinem Stammplatz sitzt, hat als einziger einen Sitzplatz neben sich frei, sodass Eleanor sich neben ihn setzen muss. Park war davon zunächst ganz und gar nicht begeistert. In Gedanken beginnt er schon über Eleanor zu lästern, über ihren Kleidungsstil, über ihr Verhalten, über alles. Zu seinem Glück spricht Eleanor ihn nicht an, die ziemlich froh ist, dass Park sie nicht gleich mobbt, sondern in Ruhe lässt. So sitzen sie also immer schweigend im Bus nebeneinander und ignorieren sich, bis Eleanor heimlich in Parks Comics mitliest. Von da an bringt Park ihr immer wieder neue Comichefte und mit der Zeit auch Musikkassetten, aber wirklich miteinander reden tun sie kaum. Irgendwie entwickelt es sich mit der Zeit so, dass sie sich ineinander verlieben und anfangen Händchen zu halten. Treffen können sie sich allerdings nicht, wegen Eleanors Steifvater. 
Und da taucht schon das erste Problem auf, das ich mit diesem Buch hatte: Irgendwie passiert dann erstmal nichts. Meiner Meinung nach, ist einfach nichts passiert, was irgendwie erwähnenswert sein würde. Sie reden kaum  miteinander, verlieben sich aber irgendwie, irgendwie auch nicht, irgendwann küssen sie sich. Toll. Meiner Meinung nach hatte das Buch kaum Handlung. Ich weiß nicht, was alle so toll und süß daran fanden, ich fand, es ist kaum etwas passiert. Die Entwicklung zwischen "Ew, was hat die denn da an" und "Ich vermisse Eleanor" kam ziemlich plötzlich und unerklärlich und von da an, passierte nichts mehr. Ich habe mich durch das Buch gequält, um eine wenigstens halbwegs vernünftige Rezension abzuliefern, aber ich weiß nicht mehr, was auf Seite 100 bis 300 passiert ist. Ehrlich nicht.
Ich mochte das Buch nicht. Der Schreibstil war ganz okay, er hat irgendwie zu dem ganzen gepasst. Aber ich habe keinen wirklichen Zugang zu dem Buch gefunden. Nennt mich dumm oder nicht tiefgründig genug, aber ich habe die Charaktere einfach nicht verstanden. Was fühlen sie? Warum handeln sie so? Was denken sie sich dabei und hierbei? Keine Ahnung. Ich wurde mit beiden Charakteren nicht warm. Zudem fand ich schade, dass nicht mehr auf Eleanors Probleme in ihrer Familie eingegangen wurde, irgendwie hat immer nur alles von Eleanor und Parks "Liebesgeschichte" gehandelt, was mich keineswegs mitreißen konnte. 
Okay, ich gebe zu, das Ende war wirklich überraschend. Aber langweilig. So wie der Rest des Buches. Es tut mir ein wenig leid, dass ich dieses Buch so zerreiße, aber ich weiß nicht, ob ich traurig oder enttäuscht oder wütend sein soll. Ich hatte sehr sehr sehr hohe Erwartungen an das Buch, weswegen ich mich erst wirklich getraut habe es zu lesen, als der Hype ein wenig abgeklungen ist. Ich weiß nicht, kennt ihr das? Dennoch wurde ich durch und durch enttäuscht. Ich fand die Idee und die Geschichte so wunderschön und auch aus den Charakteren hätte man so viel machen können, aber irgendwie ist das nicht passiert. Generell kam mir das Buch so vor, als würde ein Außenstehender das alles einfach nur schildern. Ich hatte, wie gesagt, keinen wirklichen Einblick in die Charaktere, was für mich das ganze Buch schlecht macht.
 

Fazit

Ich wollte das Buch lieben, wirklich. Aber es ging einfach nicht. Die Handlung war sehr lasch und ich hatte das Gefühl auf 200 Seiten des Buches ist nichts geschehen. Die Charaktere haben keinerlei Emotionen in mir geweckt und den Schreibstil fand ich auch nur okay. Es tut mir wirklich leid, dass diese Rezension so hasserfüllt ist und ich weiß, dass ungefähr 99% das komplett anders sehen, aber ich glaube, ich war bei keinem Buch jemals so enttäuscht. Die Punkte kommen so zustande, dass ich die Handlungsidee nach wie vor wunderbar finde und auch den Ansatz der Charaktere. Aber die Ausarbeitung war einfach mangelhaft.