Rezension

Nicht mein Fall

Oxen - Das erste Opfer - Jens Henrik Jensen

Oxen - Das erste Opfer
von Jens Henrik Jensen

OXEN hat mich als Überraschungsrezensionsexemplar erreicht und da ich vorher nichts über dieses Buch gehört habe, bin ich auch völlig frei von Erwartungen herangegangen. Ein Skandinavischer Thriller, noch dazu mit einem traumatisierten Elitesoldaten als Protagonisten und einem Mordfall als Rahmenhandlung... Gekauft hätte ich mir dieses Buch auf keinen Fall, das ist genau die Art Thriller, die ich nicht mag.

Und tatsächlich. Die Geschichte beginnt erst einmal mit der detaillierten Beschreibung eines toten Hundes, woraufhin ich das Buch erst einmal wieder zugeklappt und eine Woche habe liegen lassen. Danach habe ich es erneut probiert, aber richtig eintauchen konnte ich nicht in die Geschichte. Zu viele Perspektivenwechsel, zu viel Verwirrung darüber, um wen es gerade geht. Zu wenig Interesse an der Geschichte selbst.

"Es sah aus, als hätte der Hund den Hals gereckt, in einem verzweifelten Versuch, den Duft des Lebens ein letztes Mal einzuatmen. Doch vergeblich, seine Schnauze konnte die Mandelblüten nicht erreichen."
(Seite 5)

Manch einer findet vielleicht Gefallen am Protagonisten Niels Oxen, wenn schon nicht an dem Mordfall. Oxen ist Kriegsveteran und hat mit diversen seelischen Narben zu kämpfen. Er leidet unter PTBS und es fällt ihm schwer, sich auf Menschen einzulassen. Daher haben er und sein Hund Mr. White sich in die dänischen Wälder zurückgezogen und machen dort einen auf Survivalkönig, um seinen sieben Dämonen zu entkommen (ein Phänomen seines Traumas). Jagen mit Pfeil und Bogen, dürftig zusammengebaute Unterkünfte, ein Mann in der Wildnis, der gegen seine inneren Bestien kämpft. Puh.

Keine leichten Bedingungen für einen Thriller, wenn mich weder das Thema anspricht, noch der Protagonist. Konnte mich denn wenigstens der Plot überzeugen? Na ja. Eher nicht. Ich empfand die Geschichte als extrem zäh und anfangs auch sehr zusammenhanglos. Klar, am Ende fügt sich alles und so im letzten Viertel nimmt die Geschichte dann auch endlich Fahrt auf, aber das reicht mir nicht. Selbst ein Thriller wie dieser kann mich noch immer überzeugen, wenn er spannend ist. Aber das war OXEN für mich leider nicht. Das erste Opfer ist wohl der Auftakt einer Trilogie, für mich endet Niels Oxens Geschichte aber an dieser Stelle.

(c) Books and Biscuit