Rezension

Nicht nur als Schullektüre perfekt

Der Fänger im Roggen
von Jerome David Salinger

Bewertet mit 4.5 Sternen

In den 50er veröffentlicht, ist Der Fänger im Roggen schnell zum Klassiker geworden. Und auch heute noch macht es Spaß, Holden auf seinem Weg in richtung Erwachsenwerden zu begleiten.

Gerade die "Jugendsprache" in der Salinger schreibt fand ich auch nach über 60 Jahren noch sehr authentisch. Die Flüche, die Übertreibungen, die altkluge Sichtweise und der Weltschmerz lassen Erinnerungen an Teenagerzeiten aufkommen. Durch Salingers Sprache und Formulierungen bekommt man einige Dinge nur unterschwellig mit, bis man darauf gestoßen wird. Aber trotzdem zeigen sie ihre Wirkung. Ich habe mir nach der Lektüre via YouTube noch ein paar Infos zum Buch geholt und hatte einige "Aha"-Momente.

Zwar passiert im Buch nicht viel - allein die Handlung läuft nur über zwei oder drei Tage - es macht aber definitiv Spaß Holden durch New York zu folgen. Vor allem deshalb, weil er alles in allem ein sehr sympathischer Charakter ist, mit dem man gerne mitfühlt. Ein "Schocker" ist Der Fänger im Rogen zwar heute nicht mehr aber von Thema bleibt er aktuell.

Alles in allem ein verdienter Klassiker mit einer angenehmen Länge, klasse Personal und viel Potential für Entdeckungen. Authentisch und Sprachlich durchdacht hat mir die Ernsthaftigkeit genauso gefallen, wie der leise Witz. Ich mochte vor allem die Passage, die für den Titel gesorgt hat: Holdens Erklärung des Fängers im Roggen. Sehr schön und absolut empfehlenswert als Lektüre auch nach der Schulzeit.