Rezension

Nicht nur ein Buch über Depression und Alkoholsucht

Du darfst nicht alles glauben, was du denkst -

Du darfst nicht alles glauben, was du denkst
von Kurt Krömer

Bewertet mit 5 Sternen

Sehr ehrlich, tiefgründig und trotzdem unterhaltsam und stellenweise auch lustig

Wie es Kurt Krömer oder auch Alexander Bojcan in seinem Buch erwähnt: Als Nicht-Depressiver kann man Depressionen meist nicht wirklich nachvollziehen. Und dennoch ist es ein Thema, das nicht nur immer häufiger auftaucht, sondern auch mittlerweile öfters öffentlich behandelt wird. Das nicht zuletzt auch durch Menschen wie er, die das offen, schonungslos und extrem aufrichtig thematisieren.

Natürlich ist es kein Ratgeber in Sachen Depression. Aber es ist ein Buch, das Depressionen gegenüber sensibilisiert und bestimmt auch Betroffenen helfen kann. Den auch Aufklärung zu dem Thema hilft beiden Seiten. Sowohl in Sachen Verständnis der Außenstehenden, als auch in Sachen Hilfesuchen der Betroffenen. Auch das Thema Alkoholsucht und Panikattacken fand ich sehr gut repräsentiert. Gerade die Beschreibungen seiner Panikattacken gingen stellenweise wirklich unter die Haut.

Beeindruckt hat mich, wie ehrlich er damit war. Es wirkte weder beschönigend, als auch überdramatisch. Stellenweise waren die Stellen auch recht lustig geschrieben. Generell fand ich, hat das Buch für so ein ernstes Thema einen erstaunlich guten Lesefluss. Das mag auch an den teilweise kurzen Kapiteln liegen. Aber auch an der sehr lebendigen Schreibweise.

Erstaunt hat mich auch, dass hier enthüllt wird, dass Kurt Krömer während er ersten Staffel von „LOL“ Anti-Depressiva und Medikamente nahm. Das war ein sehr starkes Beispiel davon, dass man es jemandem ansehen muss, wenn er leidet und es ihm nicht gut geht.

Daher ist dieses Buch für mich absolut empfehlenswert. Vielen Dank, Herr Bojcan, dass Sie uns derart ehrlich von einem so persönlichen Abgrund erzählt haben.