Rezension

Nicht ohne Taschentücher lesen!

The Contract - Sie dürfen den Chef jetzt lieben -

The Contract - Sie dürfen den Chef jetzt lieben
von Melanie Moreland

Bewertet mit 5 Sternen

Richard VanRyan und seine Katy sind zurück. Der erfolgreiche Werbefachmann und seine einstige Fake-Verlobte, die zu seiner großen Liebe wurde, bekommen hier eine Fortsetzung ihrer wunderbaren Geschichte. Als ich sah, dass es einen weiteren Contract-Teil gibt, habe ich mich gefragt, ob man tatsächlich die eigentlich abgeschlossene Story eines Paares so weiterführen kann, dass ich genauso an das zweite Buch gefesselt werde wie an das erste. Eindeutig: ja, man kann.

 

Genauer gesagt - Melanie Moreland kann das. Wie bereits im ersten Teil auch erfindet sie mit dem Plot nicht gerade das Rad neu. Einem Paar wie Richard und Katy kann nur eine menschliche Tragödie passieren, um ihre eigentlich starke und stabile Liebe ins Wanken zu bringen. Ich will hier nicht spoilern, aber auch diese Katastrophe ist nicht neu in der Welt der Romanzen. Dennoch gelingt es der Autorin wieder, mich so an ein Buch zu binden, dass ich es in wenigen Stunden verschlungen habe.

 

Wie kaum eine andere schafft sie eine Gratwanderung zwischen schmalzig und zuckersüß (manchmal konnte ich nur mit den Augen rollen ob der allzu rührseligen Kapitel) und tiefen emotionalen Momenten. Zu lesen, wie Richard aufgrund seiner außergewöhnlichen Situation in die Verhaltensmuster seiner Vergangenheit zurückfällt und wild um sich schlagend die Menschen verletzt, die ihn lieben, hat ihn erneut zu einem Idioten werden lassen, den man diesmal aber nicht ohrfeigen möchten. Man möchte ihm stattdessen alle Hilfe geben, die möglich ist, um seine Familie nicht zu verlieren und sein neues, besseres Ich wiederzufinden. Denn zu gut nachvollziehbar sind seine Angst und Frustration.

 

Erneut zeigt sich Katy als die starke Frau in der Beziehung, aber auch ihre Kraft hat Grenzen. Sie investiert eine Menge in den Erhalt ihrer Ehe, muss aber irgendwann einsehen, dass ihre Liebe eventuell doch nicht gefestigt genug ist, um diese schwere Zeit zu überstehen.

 

Natürlich ist der Ausgang diesen zweiten Teils der Reihe vorhersehbar. Der Weg zum Ende dieses Buch ist geprägt von großen Emotionen, die mich öfter mal zum Taschentuch haben greifen lassen. Trotzdem blitzt immer wieder Humor auf, der es leichter macht, diese Achterbahnfahrt der Gefühle durchzustehen. Besonders, wenn die Männer der „Vested Interest“-Reihe eingebunden werden und Richard ebenso unterstützen als auch Klartext mit ihm reden und seinen Kopf zurechtrücken. Auch gibt es deutlich mehr und intensivere erotische Szenen als in Contract 1, die aber immer stilvoll sind und gut in die jeweilige Situation passen.

 

Wenn auch manchmal mit zu viel Pathos und Kitsch, ist es ein unbedingt lesenswertes Buch über Liebe, Akzeptanz, Hoffnung und den unverbrüchlichen Willen, für den Erhalt einer großen Liebe alles zu geben. Allerdings sollte man vorab auf jeden Fall „Sie dürfen den Chef jetzt küssen“ gelesen haben, um die Komplexität von Richards Charakter zu verstehen.