Rezension

Nicht überzeugend

Schwabenschmerz - Matthias Ernst

Schwabenschmerz
von Matthias Ernst

Bewertet mit 3 Sternen

Den 4. Fall für die schwäbische Kommissarin Inge Vill kann man sehr gut auch ohne Kenntnis der Vorgängerbände lesen.

Im kleinen Ort Feigenbach wird der der ehemalige Briefträger Anton Gruibinger erstochen aufgefunden. Als kurz darauf klar wird, dass Gruibinger einen sehr hohen Betrag im Lotto gewonnen hat und damit bei seiner Stammtischrunde geprahlt hat, deutet alles auf einen Raubmord hin. Allerdings erweist sich die Spurenlage als sehr merkwürdig und widersprüchlich. Außerdem hatte Gruibinger offenbar mehr Feinde als Freunde. Selbst seine Tochter hatte keinen Kontakt mehr zu ihm. Damit bieten sich der Polizei zahlreiche Verdächtige an.

Inge Vills Arbeit wird in diesem Fall aber besonders dadurch erschwert, dass sie einen Konkurrenten zur Seite gestellt bekommt. Der ,,Kollege" Merk kommt eine Woche zur Hospitation. Pikant daran ist, dass Merk, wie auch Inge Vill selbst, sich auf den frei werdenden Posten des Dezernatsleiters beworben hat. Inges Chef heizt die Atmopshäre richtiggehend auf, als er zum Wettbewerb ausruft. Wer den Fall schneller löst, hat natürlich bessere Chancen auf die Stelle.

Mich konnte ,,Schwabenschmerz" leider nicht so recht überzeugen. Neben dem eigentlichen Fall drängte sich die stellenweise alberne Rivalität der beiden Konkurrenten zu sehr in den Vordergrund. Dadurch, dass die Kollegen zu eindeutig auf Inges Seite standen und der Konkurrent Merk sich fast ausschließlich unkollegial und stur durchsetzen will, ist der Ausgang sehr vorhersehbar. So ist auch klar, dass am Ende Inge Vill den wirklichen Täter findet und dessen Motiven auf die Spur kommt.

Inge Vill selbst ist eine durchaus sympathische Protagonistin, sie zeigt Emotionen und auch menschliche Schwächen. Die anderen Figuren dagegen sind für meinen Geschmack zu eindimensional gezeichnet und wirken daher uninteressant.