Rezension

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Nicht zu 100% überzeugend

Abaton - Im Bann der Freiheit - Christian Jeltsch, Olaf Kraemer

Abaton - Im Bann der Freiheit
von Christian Jeltsch Olaf Kraemer

Erster Satz:

Rau schlug der Sturm in sein Gesicht, als Bernikoff an Deck des kleinen Schiffes wankte.

 

Inhalt:

Im Berliner Teufelsburg wurde Linus angeschossen und Olsen gelang es gerade so, ihn zu retten. Doch die Prognose im Krankenhaus sieht schlecht aus: Linus wird vielleicht nie mehr sprechen und sich bewegen können, sondern gelähmt bleiben. Währenddessen werden Edda und Simon auf eine geheimnisvolle Plattform in der Nordsee gebracht, auf der intelligente und spezialisierte Rebellen leben. Obwohl sich Edda und Simon wegen eines Streites auf den drei Plattformen aus dem Weg gehen, stimmen sie zu, als Schifter, der Kopf der Rebellen, vorschlägt, dass Edda und Simon probieren sollen, mit Linus die Kritische Masse zu bilden, um einen ultimativen Schlag gegen Gene-Sys und die Macht des Geldes auszuführen. Doch es klappt nicht und bald sind Linus und Olsen auf der Flucht vor Victors Söldnern, die Edda, Simon und Linus töten sollen. Doch sie greifen auch die Plattformen an und alle Rebellen sterben-nur Simon, Edda und Sudden gelingt mithilfe Olsen die Flucht. Dieser hat eine schlechte Nachricht zu überbringen: Linus ist auf der Flucht vor Greg und seinen Männern gestorben. Trotzdem machen sie sich daran, den finalen Schlag Victors zu verhindern. Wird es ihnen gelingen?

 

Meine Meinung

Handlung:

Da es schon etwas länger her ist, dass ich die ersten beiden Teile gelesen habe, hatte ich einige Schwierigkeiten, in das Buch reinzukommen. Hier wäre ein Rückblick sehr hilfreich gewesen. Zudem ging es eher zäh und langatmig los: Die Spannung hat sich erst bei Olsens Einbruchsversuch eingestellt, dann aber sehr gut. Allerding hatte ich bei den Perspektivenwechseln teilweise Probleme, sie zeitlich einzuordnen und einen Zusammenhang herzustellen. Olsens und Linus´ Flucht vor den Söldnern war spannend zu lesen und deren Ende hat mich richtig berührt. Schön fand ich auch, dass man die Verbindung, die zwischen dem alten Soldaten und Linus entstanden ist, richtig gemerkt hat und sie auch eine tragende Rolle spielt. Eddas und Simons Zeit auf den Plattformen fand ich hingegen eher uninteressant, hier hätte etwas gekürzt werden können. Der Überfall der Söldner, der ja eigentlich sehr wichtig ist, und die Flucht Eddas, Simons und Suddens mit Olsen hätte hingegen doch etwas ausführlich beschrieben werden. So ging es mir auch beim Showdown. Dieser hätte noch viel spannender gemacht werden, so fand ich das Ende eher plötzlich und abgehackt. Einige meiner Fragen sind nun noch offen, der kurze Epilog hat mir da auch nicht geholfen. Die Zeit vor dem Showdown hingegen war etwas langatmig, Simons Rückkehr nach Hause und das Treffen mit seinem Vater enthält zwar eine wichtige Information, den Weg dazu hätte man aber weniger lang schreiben können. So auch seine Fahrt nach Köln und viele andere Stellen im Buch. Deshalb hier leider nur 3 von 5 Punkten.

 

Charaktere:

Linus war mein Lieblingscharakter und deshalb fand ich seinen Tod sehr schade. Er hat viel Witz und Sarkasmus ins Buch gebracht, Simon hingegen finde ich eher langweilig und komme mit seinen plötzlichen Stimmungswechseln und seiner teilweise eher aggressiven Art nicht gut klar. Dann versinkt er teilweise im Selbstmitleid und die Szene wo er beinahe ertrunken wäre fand ich sehr seltsam. Erst will er nicht ertrinken, dann will er es doch hinnehmen…Entscheidungsstark ist er in den meisten Fällen nicht wirklich;) Sudden mit ihrer frechen und forschen Art passt da nicht so gut zu ihm, es ist schade, dass sie als sehr sympathischer Charakter an einem mir eher unsympathischen Charakter kommt. Edda passt hingegen viel besser zu Simon, auch wenn ich mich mit ihr in allen drei Teilen nicht wirklich identifizieren konnte. Ich finde sie irgendwie komisch und leiden konnte ich sie auch nicht wirklich. Schade, aber die Hauptcharaktere konnten mir nicht zu 100% zusagen. Olsen hingegen ist ein toller Protagonist. Ich mag ihn richtig gerne, auch wenn er eine dunkle Vergangenheit hat und schlimme Dinge getan hat. Nun probiert er richtig zu handeln und er ist mir damit richtig ans Herz gewachsenJ Maries Rückblick fand ich sehr berührend und sie ist mir ebenfalls sehr ans Herz gewachsen. Weitere Charaktere waren meist auch gut beschrieben, trotzdem kann ich aufgrund der nicht unbedingt sympathischen Hauptprotagonisten nur 4 von 5 Punkten geben.

 

Schreibstil:

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen, es gibt keine Rechtschreibfehler und die Kapitel sind gut eingeteilt, nicht zu lang, aber auch nicht zu kurz. Schön finde ich auch die gelegentlichen Illustrationen, die zwar ähnlich wirr wie das Cover sind, und die Zahlenreihen. 5 von 5 Punkten.

 

Cover:

Das Cover finde ich super! Dieses Zeichen zieht den Blick an und ist total verwirrend. Ich liebe es;) 5 von 5 Punkten.

 

Fazit:

Leider schwächer als die Vorgängerbände, aber trotzdem noch sehr spannend. Wer diese beiden Teile kennt, sollte den 3.Teil auch lesen, ohne das Vorwissen könnte es allerdings schwierig werden. 4 von 5 Punkten.