Rezension

Noch düsterer, noch mehr Geheimisse, noch viele weitere magische Wesen!

Die Chroniken von Mistle End 2: Die Jagd beginnt -

Die Chroniken von Mistle End 2: Die Jagd beginnt
von Benedict Mirow

Bewertet mit 4 Sternen

Während die magischen Bewohner Mistle Ends den Jahreszeitenwechsel feiern, wird aus dem Archiv das Buch der verschollenen Pfade gestohlen, das alle geheimen Wege von und nach Mistle End verzeichnet. Wer könnte ein Interesse daran haben, wenn nicht die Dornhexen und der Druidenjunge Crutch? Cedrik, Emily und Elliot verfolgen die Spur des Buches bis nach London und müssen bald herausfinden, warum es ihnen strengstens verboten ist, dort hin zu reisen: Die englische Hauptstadt ist Vampirgebiet und die Bewohner der schottischen Zufluchtsstätte sind dort nicht gern gesehen. Können die drei Freunde dennoch das Buch finden und ihr Zuhause beschützen?

Band zwei der Geschichte um den Druiden Cedrik entfernt sich diesmal etwas vom Setting des kleinen Ortes Mistle End und zeigt dem Leser, welche magischen Wesen außerhalb dieser sicheren Blase täglich um ihr Überleben in der Menschenwelt kämpfen. Der Fokus liegt hier nicht so sehr auf dem schottischen Dorf, sondern eher auf den Figuren und ihren Beziehungen zueinander. Besonders die Freundschaft zwischen Cedrik und den Zwillingen rückt dabei in den Vordergrund und es wird gezeigt, wie sehr sie sich vertieft hat. Der Einstieg in die Geschichte vollzieht sich etwas schleppend und an einigen Punkten zu langatmig, das Geschehen nimmt dann aber rasch Fahrt auf. Allerdings ist dieser Folgeband deutlich düsterer, gefährlicher, dramatischer und auch verlustreicher als sein Vorgänger. Die drei Magier und ihre Freundschaft müssen sich bewähren gegen alte Bekannte und neue Feinde, vergessene Geheimnisse und neuentdeckte Mysterien. Das Spannungslevel ist unerwartet hoch und konstant, besonders zum Ende hin.

So ganz mitreißen wie das erste konnte mich das zweite Buch dennoch nicht. Warum genau, kann ich gar nicht so gezielt festmachen. Wahrscheinlich, weil mir der Einstieg zu lang dauerte und das Entdecken von Cedriks Fähigkeiten zu oberflächlich und größtenteils ohne Hinterfragen blieb. Thematisch blieb Benedict Mirow sich aber treu: Freundschaft, Zusammenhalt, Vertrauen und Selbstfindung steht Außenseitertum, Rachsucht und Zerstörung diametral gegenüber, so wie die zwei druidischen Gegenspieler der Geschichte. Auch die Einführung der neuen magischen Bevölkerungsgruppen gefiel mir im Großen und Ganzen – ebenso wie das Cover – ganz gut. Wohin das alles führen wird, muss Band drei zeigen.