Rezension

Noch etwas unpoliert, aber mit Potential

Das Amulett der Seelentropfen
von Laura Jane Arnold

Bewertet mit 3 Sternen

Janlan Alverra lebt in dem Land Alanien, das zwischen der Schweiz und Italien liegt. Die in Alanien noch existierende Magie verbirgt es vor den Augen unserer Welt. Dort herrscht der skrupellose Zirkel der Seelensammler, der die Seelen unschuldiger Menschen von ihren Körpern trennt. Janlan ist 19 und ein völlig normales Mädchen – abgesehen von ihrer Tollpatschigkeit – bis sie durch schicksalhafte Ereignisse lernt, dass nur sie, -als letzte Erbin eines alten Ordens – die Fähigkeiten besitzt den Zirkel aufzuhalten. Zusammen mit ihrer besten Freundin Keira macht sie sich auf die Suche nach dem Amulett der Seelentropfen, dem einzigen Gegenstand, der ihre Welt und die aller anderen vielleicht noch retten kann. Als die beiden aufbrechen, mit nichts in der Hand als einigen unverständlichen Rätseln, ahnen sie nicht, welche Opfer das alte Erbe fordern wird. Doch ihre Freundschaft und die Hoffnung, die Welt vor den Machenschaften des Zirkels retten zu können, leiten sie.

Man merkt dem Buch dann doch an, dass es von einer sehr jungen Autorin (laut Goodreads ist sie ein Jahr jünger als ich und schrieb die erste Version etwa in dem Alter, in dem ich "MV" schrieb) stammt und nicht über einen Publikumsverlag veröffentlicht wurde.
Es finden sich immer wieder kleine Fehlerchen (Kommafehler, "viel" statt "fiel" und andere Kleinigkeiten) und auch so manche sehr unreife Formulierung (wenn ein Raum beschrieben werden soll und dies auf so krude Weise geschieht, dass ich nach der Beschreibung weniger Ahnung habe als vorher) - aber es hat sich dennoch gelohnt, den Debütroman zu lesen.
Denn auch wenn er sprachlich teilweise noch sehr unausgereift ist, besticht er doch durch sehr viele schöne, orginelle Fantasyelemente, die ich so noch in keinem anderen Buch vorgefunden habe. Auch wenn mir nach einer Weile das Prinzip "steck deinen Ring in einen Spalt und öffne eine Tür" ein wenig auf die Nerven ging (es wurde arg überstrapaziert), waren viele andere Elemente in dieser Form neu.
Seelengeister, Seelenseher, Seelenjäger - und eine insgesamt sehr stimmige Welt, in der Freundschaft und Liebe Berge versetzen können - eine schöne Geschichte.

Und ich habe die Hoffnung, dass Teil 2 sprachlich besser wird. Zumindest die Leseprobe am Ende von Teil 1 ließ mich hoffen, dass der nächste Teil nicht nur eine schöne Handlung und originelle Ideen, sondern auch eine bessere sprachliche Aufarbeitung aufweisen wird.