Rezension

Nur die 2. Hälfte des Buches ist ein Thriller

Tag Null
von Leif Tewes

Bewertet mit 3.5 Sternen

Ein Auftragsmörder schießt daneben - das Ziel, eine Frau, verfehlt. Was ist passiert? Der erfahrene Killer beginnt Fragen zu stellen und löst eine dramatische Ereigniskette aus. Ein Kommissar erlebt immer wieder die Auswirkungen der organisierten Kriminalität der Balkan-Mafia, die in seiner Stadt den Ton angibt. Bei den Ermittlungen zu einer Serie von vermutlichen Auftragsmorden kommt es wie es kommen muss: Die Wege des Kommissars und des Killers kreuzen sich - doch bei einem eher unkonventionellen Ermittler und einem Fragen stellenden Auftragsmörder anders, als man vermuten könnte. Und was ist mit der Frau, die dem Anschlag auf ihr Leben nur knapp entkommen ist? Wird der Auftrag vollendet werden? Der fesselnde Thriller zieht seine Kreise in die Gedankenwelt seiner Protagonisten und bis hinauf in die Weltpolitik. Wie in einen Strudel wird man hineingezogen in eine atemberaubende Handlung, die scheinbar unvermeidlich in einem blutigen Finale zu eskalieren droht.

Das Cover des Buches passt zwar sehr gut zum Buch ist aber sehr düster und unscheinbar, sodass ich es in der Buchhandlung nicht in die Hand genommen hätte.

Der Schreibstil besitzt Stärken und Schwächen. Er ist flüssig, angenehm zu lesen und sehr detailarm. Nur das Wichtigste wird erwähnt, es gibt keine unnötigen Ausschmückungen. Leider gibt es neben seltenen Wortwiederholungen und gelegentlichen Tippfehlern (die allerdings nur selten den Lesefluss wirklich stören) auch eine Sache, die mich zunehmend gestört hat. Der Autor setzt (leider) stark auf die indirekte Rede.

Die Spannung ist leider nicht immer gleich stark vorhanden; wie ein Thriller liest sich dieses Buch lange Zeit nicht. Die erste Hälfte des Buches ist zwar vom politischen und geschichtlichem Hintergrund interessant, birgt aber keinerlei Spannung und hat auch nichts mit dem Genre "Thriller" zu tun.

Wer allerdings bis zur Hälfte durchhält wird mit einem spannendem, actiongeladenem Thriller belohnt.

Fazit: Ein sehr gut recherchiertes Buch über die Balkan-Mafia mit einer Prise Humor, das aber erst ab der Hälfte lesenswert ist.