Rezension

Oh man, Passmann

Pick me Girls -

Pick me Girls
von Sophie Passmann

Bewertet mit 1.5 Sternen

pick-me girl (plural pick-me girls) (slang, derogatory); A woman who asserts that she is unlike (and sometimes better than) most other women, in order to gain attention, approval, or validation from men. (Quelle: Wikipedia.org)

Passmann ist immer noch ein pick me girl. Ihr ganzes Buch ist eine Anekdote vom vermeintlichen Anderssein. Und ist sie nicht gerade, weil sie dieses Buch geschrieben hat, weiterhin ein pick me girl? Das einzige pick me girl, das ihre pickigkeit in einem Buch thematisiert und den für sie einzig möglichen Titel draufschreibt?
Ich würde es gern wertfrei sagen, aber das ist ungemein schwer, denn Passmann baut ein ganzes Buch lang mit der eigenen Historie eine Abneigung gegen diese pick me girls auf, so dass ich selbst ein wenig Abneigung gegen diese Person da im Buch entwickle. Dabei attestiert Passmann ihrem Pickmedasein so eine Allgemeingültigkeit. Ich kriege auch ein bisschen das Gefühl, dass dies so eine Art Absolution sein soll. Sorry Feminismus, sorry an die Frauen, die ich stets ausgeklammert habe, here's the reason why. Und ihre große Überraschung, die für andere so überraschend nicht ist: Ihre Probleme, Ängste, Hindernisse sind genau dieselben wie bei anderen Frauen auch. Wow, was für eine Erkenntnis (nicht).

Als Biografie lässt sich das Buch ganz gut weglesen, man kann es allerdings nicht unter dem Anspruch lesen, wirklich einen gesellschaftlichen Mehrwert zu erhalten. Mehr Worte will ich eigentlich auch nicht investieren, weil ich das Buch als solche Zeit- und Energieverschwendung empfunden habe. Ich habs kurz vor Ende abgebrochen.