Rezension

Ohne Vampire, aber trotzdem klasse

Ein Millionär zum Frühstück
von J. R. Ward

J. R. Ward habe ich bislang stets mit Vampiren in Verbindung gebracht, schließlich ist Black Dagger eine meiner absolut liebsten Buchserien. Unter ihrem Klarnamen Jessica Bird schreibt sie jedoch auch "Chick-Lit" ohne fantastische Elemente. Ein Millionär zu Frühstück ist der zweite Roman, den sie jemals geschrieben hat, und ist nun erstmalig ins Deutsche übersetzt wurden. Kein Wunder also, dass ich neugierig auf ihre schriftstellerischen Anfänge war.

Ein Millionär zum Frühstück erzählt die Geschichte der Archäologin Carter Wessex. Sie ist eine Frau voller Charme und voller Leidenschaft für ihren Beruf. Sie liebt was sie tut und flüchtet sich gern in die Arbeit, um ihre privaten Probleme auszublenden. Seit ihre Mutter verstorben ist, hat sie keinen Kontakt mehr zu ihrem Vater und hat auch keine Lust, auf ihn zu zu gehen. Blöderweise wird genau das bei ihrem neusten Auftrag zu einem Problem. Sie hat die Chance auf eine außergewöhnliche Grabung, die Grundlegendes über die amerikanische Geschichte enthüllen könnte. Leider befindet sich das Grundstück jedoch im Besitz von Millionär Nick Farrell - jetzt ist es an ihr, ihren Charme spielen zu lassen, um die Erlaubnis für die Grabung zu bekommen. Leider weiß Nick auch von den Diffrenzen zwischen ihr und ihrem Vater und weiß, das für seinen Vorteil zu nutzen. 

Ein Millonär zum Frühstück ist völlig anders als die Black Dagger-Reihe. Abgesehen vom Offensichtlichen - dem Fehlen jeglicher Fantasy-Elemente - liest sich der Schreibstil anders. Die Geschichte liest sich flüssig und locker, aber anders als Black Dagger. Was ich sehr entspannend finde ist, dass es hier keine Vielzahl an Erzählsträngen gibt, die nach und nach zusammenlaufen. Die Geschichte konzentriert sich tatsächlich auf Carter und Nick, was aber keinesfalls langweilig wird. 
J. R. Ward hat es geschafft, eine lockere Liebesgeschichte zu erzählen, deren Aufbau zwar im Prinzip nicht neu ist, sich aber trotzdem frisch und spannend liest. Ich mag Carter und Nick, ich mag ihre Interaktionen, ihre Dialoge, die Chemie zwischen ihnen. Und mir gefällt, dass wir als Leser Einblicke in Carters Job bekommen und die Chance haben, ein klein wenig über die Arbeit der Archäologen zu erfahren. Ein Millionär zum Frühstück ist zwar leicht und seicht, aber keineswegs platt. Schon hier zeigt sich, dass J. R. Ward schreiben und ihre Leser fesseln kann. Einfach eine schöne, emotionale, leicht erotike Liebesgeschichte mit spannender Nebenhandlung.