Rezension

Ordentlich Tiefgang und Spannung!

The Perks of Being a Wallflower - Stephen Chbosky

The Perks of Being a Wallflower
von Stephen Chbosky

Inhalt:
Der zurückhaltende Charlie hat in seinem Leben mit vielen Problemen zu kämpfen: Er kommt mit dem Tod seiner Tante nicht zurecht, kann sich in der Schule nicht wirklich einfinden und ist noch auf der Suche nach seinem Platz in der Welt. Doch das Leben des stillen Beobachters wird noch ein wenig mehr durcheinandergebracht, als er Sam und Patrick trifft. Er lernt echte Freundschaft und die Liebe kennen, während er langsam erwachsen wird - was natürlich nicht einfach ist.

Sprache:
Ich muss zugeben, dass ich an einigen Stellen nur wegen dem sehr überzeugenden und wirklich guten Schreibstil weitergelesen habe. Diese nüchterne und unterhaltsame Art zu schreiben hat mich gefesselt. Außerdem fand ich die Briefform in der das Buch geschrieben ist super. Zu Beginn hatte ich dahingehend zwar noch Zweifel, weil der Lesefluss dadurch stellenweise gehemmt wurde, aber nach einiger Zeit hat mir diese Erzähltechnik wirklich gut gefallen. Insbesondere weil Charlie immer mal wieder ironische oder auch zynische Kommentare abgibt. Diese haben mich des öfteren zum Grinsen gebracht!

Charaktere:
Charlie selbst war für mich absolut sympathisch. Schon nach wenigen Seiten konnte ich mich richtig gut in ihn und seine Erlebnisse hineinfühlen, was nicht zuletzt daran liegt, dass man richtig viel Einsicht in seine Gedanken und Gefühlswelt erhält.
Den anderen Charakteren war ich zunächst immer ein wenig skeptisch gegenüber - genau wie Charlie. Gut finde ich, dass man durch deren Verhalten immer noch ein wenig Distanz zum Geschehen beibehält. Aber trotzdem habe ich auch mit diesen Charakteren gezittert und um ihr Schicksal gebangt. Sehr gelungen finde ich hierbei, dass Chbosky sehr unterschiedliche Charaktertypen realistisch darstellt und Charlie's Welt dadurch authentischer wird.

Handlung:
Die Handlung konnte mich hingegen nicht immer überzeugen. Manchmal hatte das Buch für meinen Geschmack zu viele Züge eines klischeehaften Jugendbuchs über Liebe. An diesen Stellen hat mich dann wie erwähnt nur der Schreibstil fesseln können. Aber an anderen Stellen wurde das Buch dann ganz plötzlich wieder immens tiefsinnig, was mir super gefallen hat. Ein bisschen merkwürdig fand ich allerdings die Rückgriffe auf die Vergangenheit, weil sie mich immer etwas aus der Geschichte gerissen haben. Das war zwar nicht allzu dramatisch, aber trotzdem nicht ideal. Das Ende hingegen hat mir dann wieder richtig gut gefallen, weil es die gesamte Geschichte wunderschön abgerundet hat und noch einmal tieferen Sinn in alles bisher Geschehene gebracht hat.

Ein richtig schönes Buch, dass insbesondere vom Schreibstil her fesselnd ist, aber auch ordentlich Tiefgang bieten kann.