Rezension

Packender Thriller

Glasgesichter - Cordula Hamann

Glasgesichter
von Cordula Hamann

Inhalt:

Die Galeristin Andrea möchte Bilder des Künstlers Maximilian Ross ausstellen: auf Glas gemalte Gesichter, im Todeskampf verzerrt. Doch dann erhält sie anonyme Morddrohungen, damit sie die Ausstellung absagt.
Sie versucht auf eigene Faust herauszufinden, wer hinter den Drohungen stecken könnte und warum sie diese erhält.
Aber dann wird ihre Mutter entführt wird und auch Maximilian weigert sich plötzlich, seine Bilder ausstellen zu lassen.
Andrea forscht fieberhaft nach, und kommt der grausigen Wahrheit immer näher, die in Zusammenhang mit Maximilian und seiner Kunst steht.

Meine Meinung:

"Glasgesichter" ist ein Thriller von Cordula Hamann, und zog mich von der ersten Seite an in seinen Bann.
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, haben eine Tiefe, die sie glaubwürdig erscheinen lässt, und sie handeln meist wohl überlegt. Auch untereinander agieren sie gut miteinander, es entstehen Beziehungen, die dem wahren Leben nachempfunden sind.

Ein Serienmörder geht um, und ohne es zu wollen steht plötzlich auch Andrea mit ihrer geplanten Ausstellung im Visier seines Wahnsinns. Während man als Leser versucht zu erraten, welche Person sich hinter dem Täter verbirgt, schickt einen die Autorin mehrfach auf die falsche Fährte. So konnte die Spannung durch das ganze Buch gehalten werden.
Immer wieder gibt es Wendungen, die man nicht erwartet, und die dennoch mit der Logik des Gesamtwerkes harmonieren. Erst kurz vor Schluss hatte ich eine Ahnung, wie sich das Drama abgespielt haben könnte, und selbst dann noch habe ich jede Seite begierig in mich aufgesaugt.

Denn ein angenehmer Schreibstil sorgt dafür, dass man sich ganz der Handlung hingeben kann, dass man Herzklopfen bekommt, wenn man dem Serienmörder über die Schulter schaut, hilflos ist und von Grauen gepackt. Doch dann keimte auch wieder Hoffnung auf, als Andrea und ihre Freunde, nicht ganz rechtskonform, eigene Ermittlungen anstellen und endlich auch die Polizei ermittelt.
Mich hat der Thriller begeistert, hat zum Mitraten animiert und auch mehr als einmal Gänsehaut beschert. So muss ein Thriller sein!

Deshalb empfehle ich "Glasgesichter" auf jeden Fall weiter. Dieses Buch ist gut durchdacht, stimmig von Anfang bis Ende, hat wohltuend realistische und tiefsinnige Charaktere, und man hat an keiner Stelle das Gefühl, dass die Story konstruiert wirkte. Eine Geschichte, wie aus dem wahren Leben: teils traurig, hoffnungsvoll, aber auch nachdenklich stimmend. Vor allem aber von der ersten bis zur letzten Seite fesselnd.