Rezension

Packendes Thriller-Debüt aus Österreich

Negatio - Julia Fürbaß

Negatio
von Julia Fürbaß

Bewertet mit 3.5 Sternen

- INHALT -

Sebastian Rietz, Polizist in Graz, erhält eines Abends einen Anruf von seinem Vater. Das Komische daran ... er hat seit einem Grillabend von vor 5 Jahren keinen Kontakt mehr zu seinen Eltern, geschweige denn zu seiner Schwester, da diese ihn von einer auf die andere Sekunde vor die Tür gesetzt haben. Was ist geschehen, dass er jetzt plötzlich ins Elternhaus zurückkehren soll? Die Neugier ist geweckt und so setzt sich Sebastian ins Auto und macht sich auf den Weg - ohne zu wissen, was ihn "zu Hause" erwartet. Seine Eltern liegen tot im Haus - vom Mörder keine Spur ... nur seine Schwester Kim liegt singend in der Badewanne. Hat sie etwa ihre Eltern ermordet? Welchen Grund hat sie? Oder wer hat es auf die Familie R ietz abgesehen? Sebastian stellt sich diese Fragen und bekommt mit der Zeit auch immer mehr Antworten, die Licht in seine Vergangenheit bringen. Wem kann er in der schweren Zeit noch vertrauen?

- MEINUNG - 

Ich war sehr glücklich, als ich erfahren habe, dass ich ein Leseexemplar von "Negatio" von Julia Fürbaß gewonnen habe. Da es sich um ein Thriller-Debüt handelt, bin ich ohne große Erwartungen an die Geschichte rangegangen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Am Anfang muss man sich als Leser erst einmal daran gewöhnen, dass die Autorin die Geschichte um Sebastian und Kim aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Nicht nur die beiden Hauptprotagonisten kommen zu Wort, auch die Kommissarin Carmen - die die Ermittlungen leitet, Ralf - Sebastians bester Freund und auch Kommissar, Tobias - weiterer Polizist und Jenni, Carmens Cousine, bekommen jeweils eigene Kapitel. Aber wäre das nicht schon kompliziert genug, gibt es auch noch Zeitsprünge in die Vergangenheit.
Am Anfang fand ich das sehr störend, grad weil die Kapitel recht kurz gehalten sind - aber ab der Hälfte hatte ich mich dann dran gewöhnt und ich muss zugeben, dass dadurch die Story immer mehr an Spannung gewonnen hat. Wie der ein oder andere schon bemängelt hat, hätte man auch die ein oder andere Beschreibung etwas kürzer fassen können, somit wäre man nicht von einem über 600 Seiten-Werk "erschlagen" worden. 
Die letzten 200 Seiten hab ich in einem Rutsch weggelesen, weil mich die Auflösung des Falles einfach nicht mehr losgelassen hat. Der Kreis schließt sich mit jedem Kapitel und man erfährt immer mehr, was damals beim Grillabend passiert ist und wieso Sebastian Gedächtnislücken hat und sein Verhalten seinen Mitmenschen gegenüber. Das abrupte Ende hat mich ein wenig traurig gestimmt - ich hätte gerne noch einen Epilog gelesen ... 
Trotzdem tut es der Geschichte keinen Abbruch - ich spreche hier eine absolute Leseempfehlung aus - das Debüt ist gelungen und ich freue mich schon auf den nächsten Thriller von Julia Fürbaß.