Rezension

Perfekt für beste Freundinnen

Eine für vier - Ann Brashares

Eine für vier
von Ann Brashares

Bewertet mit 4 Sternen

Meinung:
Die Bücher von Brigitte Blobel gefallen mir ja eigentlich ziemlich gut und ich mag die Autorin sehr. Deswegen war ich sehr gespannt auf "Die Clique". Und ich wurde nicht entäuscht. Zu aller erst muss ich sagen, dass ich mäßig begeistert von dem Buch war zu Beginn. Ich hatte das Gefühl, vieles würde unnötig in die Länge gezogen. Zwar habe ich verstanden, worum es ging, aber trotzdem hatte ich Probleme damit, mich für das Buch zu begeistern. Denn irgendwie gefiel es mir am Anfang wirklich nicht, es hat mich sogar ein wenig genervt. Die Geschichte wird praktisch vom Ende her erzählt hatte ich so das Gefühl. Wie eine Art sehr sehr langer Tagebucheintrag. Nach rund 50 Seiten kam ich dann doch besser in die Geschichte rein und begann mich mit Lara anzufreunden. Und nach den anfänglichen Schwierigkeiten mochte ich sie total gerne. Lara war irgendwie eine Person, von der ich dachte, dass sie mir dann etwas ähnlich war. Im Sinne, ich konnte mich gut in sie hineinversetzen, sie verstehen und habe diverse Paralellen zwischen uns entdeckt. Auf jeden Fall mochte ich Lara dann nach und nach immer mehr, was vor allem daran lag, dass ich ihre Entscheidungen sehr gut fand. Die Geschichte an sich hatte ich mir in etwa so vorgestellt, wie sie dann ja auch war. Wie der Untertitel schon sagt geht es hier um Gruppenzwang. Wobei ich dieses Cliquengehabe und so leider überhaupt nicht mochte. Mir war das zu blöd und ich hatte selber auch nie so eine Clique, lieber ein paar vereinzelte Freunde. Man hat natürlich von Anfang an gemerkt, dass es diese "Clique" für Lara nicht mehr gibt und ihre Freunde, alle ihre Freunde, nichts mehr mit ihr zu tun haben wollen. Wobei mir Laras Freunde eigentlich alle unsympathisch waren. Bis auf einen: Benni. Den mochte ich eigentlich, zumindest zu Beginn. Aber dann hat er sich auch als typischer, ich sag jetzt mal "Mitläufer" herausgestellt und mich ehrlich gesagt etwas enttäuscht. Ich weiß gar nicht, was ich noch großartig zu dem Buch sagen soll. Der Schreibstil von Frau Blobel war dieses mal irgendwie ein wenig anders als sonst hatte ich so das Gefühl. Er war irgendwie ... kindgerechter. Authentisch, denn Lara ist vierzehn und macht so gesehen ihre ersten Schreibversuche. Immerhin sind es Tagebucheinträge, da muss ich nicht schreiben wie in der Deutschklausur. Generell hatte ich zwar so meine Einstiegsschwierigkeiten, mochte das Buch allerdings danach umso mehr. Dies lag aber vor allem an der Protagonistin.

Charaktere:

Lara: Lara ist vierzehn und ein ziemlich verliebtes Mädchen. Zu Beginn des Buches wirkte sie mir ein bisschen zu philosophisch und ich hatte meine Startschwierigkeiten mit ihr. Sie machte auf mich einen ziemlich traurigen, fast ein wenig depressiven Eindruck. Aber nach und nach wurde es besser und ihre Stimmung hat sich auch verändert. Sie wurde zu einem wirklich netten Mädchen, das vor allem weiß, wie es in Notsituationen handeln muss (nicht wie ihre Freunde). Sie war verliebt in Carus und diese erste Liebe schien sie manchmal doch ziemlich glücklich zu machen. Was mir aber am besten an ihr gefiel, war eine ganz besondere Sache. Denn Lara lässt sich nicht herumschubsen, sie lässt nicht über sich bestimmen und kann auch "Nein" sagen. Und wenn alle ihre Freunde sie deswegen im Stich lassen, dann ist das so. Dann sind es keine wahren Freunde und Lara läuft ihnen nicht hinterher. Und das mochte ich an ihr am allermeisten. Diese Fähigkeit einfach zu sagen, wenn einem etwas nicht passt etc. mag ich einfach und die sollten viel mehr Menschen zeigen. Ich mochte Lara mit jeder Seite mehr und sie ist eine wirklich tolle Protagonistin für diesen kurzen Roman gewesen.

Carus: Ich weiß nicht genau woran es lag, aber Carus war mir von Anfang an unsympathisch. Denn er ist für mich dieses typische Macho-Arschloch gewesen, auch wenn er gar kein Macho wirklich war. Deswegen war ich ihm gegenüber auch sehr skeptisch. Ich dachte die ganze Zeit, dass er Lara nur benutzt. Und der Überzeugung bin ich auch jetzt noch, denn er ist und bleibt ein Idiot. Obwohl er zeitweise sogar ganz lieb und nett war, dachte ich mir, dass alles nur eine Show ist. Und so ungefähr war es dann auch. Ich mochte ihn nicht, keine Seite lang.

Zitate:

Zu viel ist schiefgelaufen und noch mehr wird schieflaufen, wenn wir so weitermachen auf dieser Welt.
Lara

Das Äußerliche ist doch nicht das, was man liebt. Man verliebt sich doch in das Wesen eines Menschen, in seine Stimme, oder in seine Art oder seine Gedanken über Gott und die Welt. Und nicht in so was blödes Äußeres wie neue Turnschuhe oder einen straffen kleinen Hintern.
Lara 

Ich meine, früher oder später werden wir alle mit einem Jungen schlafen und erfahren, wie das ist. Muss ich mich deshalb beeilen? Oder irgendwie in Panik geraten, weil ich noch nie einen nackten Jungen gesehen gab? Und mich noch nie ein Junge gesehen hat, wenn ich überhaupt nichts anhabe?
Lara

Fazit:
Ein gutes Jugendbuch, welches meiner Meinung nach auch eine gute und positive Message übermittelt. Nämlich dass du nie etwas tun solltest, was du nicht willst. Und vor allem solltest du nichts tun, nur um anderen zu gefallen. Dies hat das Buch meiner Meinung nach sehr gut zum Ausdruck gebracht und mich gut unterhalten. Mir gefiel es wirklich gut, vor allem Lara war eine tolle Person. Leider war der Anfang wirklich sehr schwierig für mich, so dass ich dem Buch nicht die volle Punktzahl geben kann.
Stattdessen bekommt es von mir gute 4/5 Schmetterlingen.