Rezension

Perfekt geplotteter Thriller

Todeszimmer - Jeffery Deaver

Todeszimmer
von Jeffery Deaver

Sehnsüchtig erwartet, jetzt endlich erschienen: „Todeszimmer“ von Jeffery Deaver, der zehnte Band der Thriller-Reihe mit Lincoln Rhyme, Superhirn, Forensiker und von den Schultern abwärts gelähmt. Ihm zur Seite stehen Amelia Sachs, Polizistin, Assistentin und Lebensgefährtin, sowie Thom Reston, Lincolns „Blitzableiter“ und „Mädchen für alles“ und sein ehemaliger Partner, Detective Lon Sellitto.

Lincoln Rhyme hat sich zu einer experimentellen Operation entschieden, die ihm eventuell die Beweglichkeit seines Armes wiedergeben könnte - eventuell, wohlgemerkt. Der Termin dafür rückt näher, als er glücklicherweise von der Staatsanwaltschaft aus seinen Grübeleien gerissen wird. Robert Moreno, ein regierungskritischer Politaktivist, wurde auf den Bahamas von einem Scharfschützen aus großer Distanz erschossen. Auch sein Leibwächter sowie der Journalist, der Moreno wegen eines Interviews aufgesucht hatte, sind dem Anschlag zum Opfer gefallen.

Der stellvertretenden Staatsanwältin liegen Informationen vor, nach denen die US-Geheimdienste eine Liste mit Regimekritikern erstellt haben, die es auszuschalten gilt. Interessanterweise wird dieses Vorhaben von der amerikanischen Regierung gebilligt und unterstützt, was die Staatsanwaltschaft so nicht hinnehmen will und deshalb Lincoln Rhyme bittet, den Fall zu untersuchen.
Amelia Sachs kümmert sich um die Vergangenheit des Opfers und ermittelt vor Ort in Manhattan, während Rhyme die Ergebnisse auswertet und in bewährter Manier Zusammenhänge herstellt. Er identifiziert den Attentäter als Jacob Swann, ein skrupelloser Killer, der nicht davor zurückschreckt, weitere Morde zu begehen. Und wenn Rhyme ihm das Handwerk legen und die Hintermänner entlarven will, muss er in die Karibik reisen…

Wie bereits in den Vorgängerbänden präsentiert Jeffery Deaver seinen Lesern mit „Todeszimmer“ einen absolut perfekt geplotteten Thriller, der bereits von Beginn an mit einem hohen Tempo aufwartet. Und obwohl der Autor zahlreiche Nebenhandlungen und Informationen, die auf den ersten Blick nichts mit der Geschichte zu tun haben, in seine spannende Story integriert, wird es zu keinem Zeitpunkt zäh oder kommt gar Langeweile auf, im Gegenteil.

Dieser mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete Autor beherrscht sein Handwerk perfekt, was sich am deutlichsten in den zahlreichen Finten zeigt, mit denen er gerade dann aufwartet, wenn der Leser meint, nun hätte er die endgültige Lösung parat. Thrillerkunst vom Feinsten, die der Geschichte eine völlig unerwartete, aber immer logisch nachvollziehbare Wendung gibt.

Deaver bietet unterhaltsame, temporeiche Hochspannung, garniert mit Episoden aus dem Alltagsleben der Protagonisten, die es „menscheln“ lassen – wer nach einer spannenden Urlaubslektüre sucht, sollte diesen Thriller unbedingt einpacken!