Rezension

Perfekte Mischung zwischen Thrill, Horror und Mystik

Der Satyr - Brian Keene

Der Satyr
von Brian Keene

Bewertet mit 5 Sternen

Mein erstes Buch von Brian Keene und ich kann sagen, das es definitiv nicht das letzte bleiben wird.
Er versteht es meisterhaft Thrill, Horror und Mystik miteinander zu vereinen.
Auf jeder Seite Gänsehaut pur. Schon auf den ersten Seiten schlotterten mir die Knie, eine Gänsehaut überzog meine Arme und das Grauen stieg in mir empor.
Es ist nicht nur grundsätzlich die Geschichte , die mich so immens in den Bann gezogen hatte.
Die Atmosphäre, düster, beklemmend und unheilvoll , sprach ihre eigene Sprache und verstärkte die Urängste nur noch. Jede Seite empfand ich als Herausforderung und gleichzeitig konnte ich es vor lauter Aufregung kaum noch erwarten. Es war ein Sog, dem ich nicht imstande war zu entkommen.
Es gibt Dinge im Universum die sieht man nicht kommen, man kann sie nicht begreifen, geschweige denn verstehen.
Aber man weiß, sie sind wahr.
Und so erging es mir mit dieser Geschichte, die mit jeder Zeile noch mehr Tempo vorlegte.
Den Schreibstil des Autors empfand ich als ungemein kraftvoll, elektrisierend und einfach lebendig. Ich fühlte mich davon angezogen. Hab es gespürt , bis in die Fingerspitzen und darüber hinaus.
Ich hatte nicht das Gefühl eine Geschichte zu lesen. Ich hatte das Gefühl, ich wäre dabei.
Adam, aus dessen Perspektive wir alles erfahren, spielt hier die Hauptrolle. Adam ging mir so sehr in Haut und Haar über. Ich konnte ihn verstehen, ihn greifen und spüren. Aber noch mehr quoll mein Herz über bei Big Steve. Er hat mich so sehr zum schmunzeln und weinen gebracht.
Aber auch alle anderen Charaktere haben mich unfassbar gepackt mit ihrer Art. Authentisch, mit Leben gefüllt und einfach echt. Egal, was sie zu tragen hatten. Es war nicht genug. Das ist es niemals.
Doch als ein Ereignis ihr Welt (bild) erschüttert, erklimmen sie neue Grenzen, wachsen über sich hinaus und die Hölle bricht schlichtweg über sie herein.
Ich hab so sehr mit ihnen gelitten, hab sie angefeuert, gebetet, gehofft und war einem Nervenzusammenbruch nah.
Es hat mich schlichtweg fertig gemacht, eiskalt erwischt und stellenweise wirklich traurig gemacht.
Mir hat es sehr gut gefallen, daß sich der Autor sehr viel Zeit für seine Charaktere genommen hat, aber gleichzeitig es meisterhaft verstand, das Grauen am Leben zu erhalten.
Aufgrund des Klappentextes könnte man vermuten, die expliziten Szenen nehmen Überhand. Dem ist jedoch keineswegs so und fügt sich nur gut in die Geschichte ein. Es ist quasi ein Teil des großen Ganzen.

Es ist nicht einfach nur ein Thriller mit genialen Wendungen und einem Setting , das einem die Sinne raubt.
Es ist Angst, es ist Wut und Verzweiflung.
Es ist ein Schrei , der immer mehr anschwillt, um sich zu entladen.
Dramatik, Traurigkeit und Fassungslosigkeit ebnen die Handlung und verhelfen ihr zu noch mehr Spielraum und Tiefe.
Ich hab es so genossen und war wirklich überrascht von der Vielschichtigkeit des Ganzen.
Die Verletzlichkeit und Verwundbarkeit kam ebenso gut heraus , wie die zwischenmenschlichen Aspekte. Was mir wahnsinnig gut gefallen hat.
Selten ist mir ein Thriller unter die Finger gekommen, der so an Perfektion grenzt. Ich kann es nicht beschreiben. Es ist alles da, was es braucht , um richtig gut zu sein.
Es ist nicht wichtig, ob man etwas versteht oder nicht.
Man weiß und fühlt einfach, das es richtig ist.
Es ist perfekt.
Ein Roman der mich immens in Schrecken versetzt hat und dessen Ende es sogar noch geschafft hat, das Ganze zu toppen.
Ich bin begeistert, völlig fertig und möchte einfach mehr davon.
Ein absolutes Highlight für mich.

Fazit:
Brian Keene ein sehr wertvoller Name.
Er versteht es auf perfekte und absolut geniale Art und Weise Thrill, Horror und Mystik gekonnt miteinander zu vereinen.
“Der Satyr “ verschafft Gänsehaut, Beklemmung und gerade das Setting bringt das eigentliche Grauen zutage.
Ein absolute Leseempfehlung.
Ich bin begeistert, geflasht und sprichwörtlich am Ende meiner Kräfte. Ich möchte unbedingt mehr davon.