Rezension

Persiflage, Slapstick, Monty Phyton

Ernten und Sterben - Peter M. Hetzel

Ernten und Sterben
von Peter M. Hetzel

Die adelige Landärztin Albertine und ihr Online-Händler-Nachbar Hubertus finden in ihren Gärten eines Morgens jeweils eine kopflose Leiche. Doch da die Polizei nur herumstochert und ihren Ermittler in Kur schickt, nehmen die beiden nebst der Haushälterin Clementine die Sache selbst in die Hand. Dazu gesellt sich noch der rasende Kleinstadtreporter Egorn-Erwin. Das Quartett nimmt die 900-Seelen-Kleinstadt-Welt unter die Lupe, denn einese ist anscheinend klar: der Mörder, der weiter mordet, kommt aus diesem Örtchen.

Wer meint, hier einen reinen Landkrimi zu lesen, der wird wohl enttäuscht werden. Der Autor, Peter M. Hetzel, will eher die Lachmuskeln reizen, das Buch ist voller satirische Beschreibungen, Persiflagen auf Polizei und Obrigkeit, unter dem Strich eine Parodie eines typischen Landkrimis schreiben.
Dabei steht die Realität bei dem Krimi im Hintergrund, die Protagonisten im Vordergrund.

Bei all den ironischischen Verweisen, die der Autor auch auf lebende Personen der Öffentlichkeit abgibt, der ziemlich übertriebenen Karikatur der Polizei kam bei mir anfangs der Lesespaß nicht richtig auf. Erst im Mittelteil überzeugte mich die Geschichte, um dann beim Show-down wieder zu schwächeln. Positiv hervorheben muss ich die kulinarischen Einschübe und vor allem auch die Gestaltung des Covers.

Abschließend: wer Slapstick, Persiflage und Monty Phyton liebt, der ist hier sicher richtig aufgehoben - wer einen Landkrimi hinter den Buchdeckeln vermutet, der ist hier hinterher sicher enttäuscht.