Rezension

Personenschutz

Angst auf Föhr -

Angst auf Föhr
von Cornelia Härtl

Bewertet mit 4 Sternen

Kari ist gerade noch auf der Insel Föhr, da sie immer noch nicht weiß, wie es mit ihr weitergeht, da meldet sich ihr Vorgesetzter aus Berlin bei ihr. Ein Personenschützer ist ausgefallen und sie soll den Job an der Seite der Polizistin Marlies übernehmen. Sie sollen zwei Frauen, Mutter und Tochter, schützen, die in einem Prozess gegen den Ehemann aussagen will. Doch der ist sehr gefährlich und will seine Frau aus dem Weg schaffen. Der Kollege, der vorher dafür verantwortlich war, ist krankheitsbedingt ausgefallen. Kari ist sich nicht sicher, ob das eine gute Idee ist, aber sie übernimmt den Job, um vielleicht wieder ihre alte Stelle zurückzubekommen. Es sind viele Unwägbarkeiten für Kari in dem Job, weil sie erfährt das es wohl einen Maulwurf im BKA geben soll. Außerdem taucht ihr Bekannter Bent auf und sie weiß nicht, wie sie das einordnen soll. Als dann auch noch eines nachts ein Einbrecher im Haus überrascht wird spitzt sich die Situation zu.

„Angst auf Föhr“ von Cornelia Härtl ist ein interessanter und spannender Krimi von der Nordsee. Kari Lürsen ist auf Föhr zu Hause und möchte jetzt wieder in ihren alten Job beim BKA in Berlin. So weit, so gut, doch das ist nicht so einfach. Aber natürlich bietet sich eine Chance für Kari. Diese Polizistin mit ganzem Herzen, übernimmt natürlich den angebotenen Job. Sehr schön beschrieben sind die Szenen auf der Insel Föhr, wo sie zu Hause ist und wo sie auch gute Beziehungen hat. Das hilft dem ganzen Team. Gut beschrieben sind auch die Konflikte im Personenschutz Team, wo sie immer wieder an der Loyalität von Marlies zweifelt, die ihr von ihrem Vorgesetzten empfohlen wurde und zu dem Marlies sehr gute Kontakte hat. Was auch normal ist, wie sich später herausstellt. Ein anderes Spannungsfeld wird sehr authentisch beschrieben; 15jährige pubertierende Tochter und Mutter, die gegen den geliebten Vater aussagen will. Das ist ein lebhafter Zoff, den man sich so richtig gut vorstellen kann. Ansonsten werden auch immer wieder Karis Beziehungen angesprochen, wie z.B. Bent, der Jeppe, oder Sisle. Das macht die Story nachvollziehbar und sehr menschlich. Das Mutter Tochter Problem bei der Belastungszeugin wird hier auch bei Kari beschrieben, die ein ähnliches Problem hat. Ansonsten ist das Cover erwähnenswert, das aber mal so richtig auf die dunklen Wolken über Föhr anspielt und der Schreibstil der gut zu diesem Krimi passt, mit einem gut entwickelten Spannungsbogen.

Ich mag diese Art von regionalen Krimis, die immer wieder die regionalen Besonderheiten thematisiert und die man deshalb gut machverfolgen kann. Auch die manchmal sehr spröde Kari Lürsen ist mir irgendwie ans Herz gewachsen.