Rezension

Phantasievolle Geschichte

Die verborgenen Pforten - Gedankendiebe - Michelle Kaden

Die verborgenen Pforten - Gedankendiebe
von Michelle Kaden

Bewertet mit 5 Sternen

„...Könnt ihr denn nicht einmal in Frieden miteinander leben?...“

 

Es handelt sich um den zweiten Band der Reihe. Er schließt exakt an den ersten an.

Die Kinder lesen das Tagebuch von Janoschs Großvater. Dort finden sie die Koordinaten der geheimen Pforten. Clara, Tochter des Werwolfs Andrew, Leila, Prinzessin aus Aselija, Roger, Sohn eines Vampirs, und der junge Magier Vincent sehnen sich zurück in ihre Heimat Sora Minoo. Janosch möchte ihnen dabei helfen. Doch zwei Gruppen sind interessiert an dem Tagebuch und verfolgen die Kinder.

Die Geschichte ist spannend geschrieben. Nachdem sich Cahil, Sohn einer Werwölfin und eines Menschen, kurzzeitig in unserer Welt zurechtfinden musste, landet Janosch mit seinen Freunden durch Cahils Hilfe in Sora Minoo. Dort wird Arnie, Janoschs Frettchen, eine besondere Rolle spielen.

Die neuen Charaktere sind gut beschrieben. Auch Sora Minoo lernen ich als Leser nun aus verschiedenen Sichten kennen. Gleichzeitig erfahre ich, wie diese Welt entstand und woher ihre Probleme kommen.

Die abwechslungsreiche Handlung hat mich schnell in ihren Bann gezogen. Der Sprachstil ist kindgerecht und damit der Zielgruppe angemessen. Mit neuen, überraschenden Ideen gelingt es der Autorin, den Spannungsbogen stets hoch zu halten. Gleichzeitig wird immer klarer, dass die Kinder eine Mission zu erfüllen haben. Ihre Welt steht vor einem Krieg. Dunkle Mächte gewinnen zunehmend Einfluss. Nur die Kinder führen den Bewohnern vor Augen, dass unterschiedliche Geschöpfe nicht nur zusammenleben, sondern sogar miteinander befreundet sein können.

Kurzzeitig ermöglicht die Autorin ab und an einen Blick in Janoschs Elternhaus. Die Angst der Mutter ist mit den Händen greifbar. Die Beschreibung von Emotionen ist im Buch an vielen Stellen ausgezeichnet gelungen. Neben ernsten Abschnitten kommt auch der Humor nicht zu kurz. Die Protagonisten verhalten sich wie alle ihre Altersgenossen. Sie stehen in Gefahren zusammen, streiten sich, vertragen sich und testen manche Grenze aus. Dadurch wirkt die Handlung jeder Zeit lebendig.

Die im Buch enthaltene Karte von Sora Minoo ermöglicht es mir, die Reiseroute der Kinder zu verfolgen.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es thematisiert auf kindgerechte Art Freundschaft und Toleranz, Achtung des Anderen und den Kampf um ein friedliches Neben- und Miteinander.