Rezension

poetische Schreibweise, unübersichtliche Handlung

Sieben Richtige - Volker Jarck

Sieben Richtige
von Volker Jarck

Bewertet mit 4 Sternen

Seit kurzem kann die kleine Greta Fahrrad fahren. Auf dem Weg von den Großeltern nach Hause geschieht das unfassbare. Ein Autorennen am Sommertag. Ein unbeteiligter Wagen wird von der Straße gedrängt und erfasst Greta mit ihrem Fahrrad, als sie brav an der Kreuzung stehen bleibt, um auf ihren Vater zu warten. Greta überlebt. Eigentlich wollte der Lehrer Victor ein Sabbat Jahr bei seinem Sohn in den USA verbringen, als ihn die E-Mail seiner Frau erreicht, in der steht, dass sie an Krebs erkrankt ist. Er beschließt zurückzukehren, auch wenn die Ehe nur noch auf dem Papier besteht. Eva Winter ist Schriftstellerin und zieht nach dem Tod ihrer Eltern von Bochum nach Köln. Dort findet sie im Stromkasten eine Zeichnung eines Mammuts. Und eines Tages trifft sie an einer Tankstelle in Köln Victor wieder, mit dem sie vor einigen Jahren etwas verband. Linda und Tom, beides ehemalige Schüler von Victor, trennen sich in ihrem Urlaub in Rom. Linda verliebt sich kurz darauf in einen Sänger einer Rockband und Tom erkennt, dass er seine Ex Lucia noch liebt. Lucias Bruder ist einer der Fahrer, die Gretas Unfall verschuldet haben. Und ihr Vater stirbt an einem Wespenstich, als er Eva Winters Möbel nach Köln fährt. Als Linda, Evas Vormieterin ihre restlichen Sachen abholt, beschließen die zwei Frauen ein Kinderbuch über ein Mammut zu schreiben. Linda zeichnet, Eva schreibt. Das Buch wird ein Erfolg.

Meinung

Der Roman „Sieben Richtige“ besteht aus einzelnen Episoden, die Handlung ist das Leben. Die Wege der Figuren kreuzen sich mal bewusst, mal unbewusst. Auf eine gewisse Weise sind alle miteinander verbunden. Die Charakter des Romans erlebt Einschnitte und Schicksalsschläge, sind meist dazu gezwungen auf das Leben reagieren, statt zu agieren. Die einzelnen Episoden sind miteinander verflochten, ein Erzählstrang greift in den nächsten. Von besondere Bedeutung für alle Geschichten ist das Überleben der kleinen Greta, die zu Beginn einen schweren Unfall erleidet.

Das Buch teilt sich in sechs Hauptkapiteln mit einer unterschiedlichen Anzahl von Unterkapiteln auf. In einer herrlichen, poetischen Sprache erzählt der Autor von den Erlebnisse seiner Figuren. Dabei fokussiert er sich auf die kleinen Dinge des Lebens, die am Ende doch die größten Veränderungen hervorbringen. Es sind die fast unsichtbaren, kleinen Details, welche der Autor in wundervoller Weise beschreibt.

In der Gegenwart beginnend, springen die Geschichten im Verlauf des Buchs weit in die Zukunft und dann wiederum in die Vergangenheit. Mich hat dieses Hin und Her der Zeiten oftmals aus meinen Lesefluss gebracht. Häufig musste ich wieder zurückblättern, um mir Zusammenhänge noch einmal vor Augen zu führen. Auch wenn der Schreibstil des Romans mich berührte, empfand ich die Handlungen häufig als ein großes Durcheinander. Die Idee des Romans habe ich verstanden, dennoch ist die Umsetzung für mich nur bedingt gelungen.

Der Beginn des Buchs hat mir ausgesprochen gut gefallen, da ich solche Episoden Romane gerne lese. Jedoch wurden mir die Verbindungspunkte der Figuren im weiteren Verlauf des Romans zu konfus. Je größer die Zeitsprünge in die Zukunft wurden, desto unübersichtlicher wurden die jeweiligen Handlungsstränge. Der Roman startet in der Gegenwart und endet im Jahr 2050 (oder später?). Irgendwann habe ich die Überblick verloren und es war mir zu mühsam ständig zurückzublättern.

 

Fazit

Der Sprachstil hat mich begeistert, jedoch gilt das nicht für die Erzählung an sich. Zu viele Wechsel sowohl in den Zeitebenen als auch bei den agierenden Figuren, sodass ich des Öfteren den Überblick beim Lesen verloren haben.