Rezension

Polarisiert

Signum -

Signum
von John Ajvide Lindqvist

Bewertet mit 4 Sternen

auch im zweiten Teil geht es widersprüchlich und originell zu

Signum setzt nahtlos am Ende vom ersten Teil Refugium an. Und macht im gleichen Stil weiter, der mich gleichermaßen begeistert und machmal frustriert: der rote Faden verliert sich immer wieder in einzelnen Situationen, die dafür aber besonders spektakulär und durchaus originell ausfallen. Manchen mögen die brutalen Details und sehr anschaulichen Beschreibungen einiger Szenen abschrecken, ebenso wie die Umkehr zwischen Gut und Böse, die sich hier immer wieder vollzieht. Ich fand die Art und Weise, wie hier mit Extremen gespielt wurde, jedoch sehr konsequent und durchaus erfrischend - ja, manchmal darf es ruhig etwas blutiger sein. Zwar hatte ich mir vielleicht mehr durchgängige Handlung versprochen, wurde aber mit einem Potpourri aus unterschiedlichsten Häppchen abgespeist, die aber viel Abwechslung und Ideenreichtum boten.
Zudem verlagerte sich mein Fokus recht bald auf die Entwicklung der Hauptfiguren und ihrer Beziehungen zueinander, und da wurde es dann spannend. Sei es die merkwürdige Beziehung zwischen Kim und Julia, die zögerliche neue Romanze von Julias Ex-Mann, oder Astrids erstaunliche Fähigkeiten Geld zu beschaffen - langweilig wurde es nie, und am Ende gab es ein fast schon kitschiges Happy End.
Fazit: auch im zweiten Teil geht es widersprüchlich und originell zu.