Rezension

prima

Auf Sendung - Beate Baum

Auf Sendung
von Beate Baum

Bewertet mit 4 Sternen

== Buchrückentext: ==

Erfurt, September 1991. Die Zeitungen und Fernsehsender aus dem Westen haben sich schon eingerichtet, aber noch ist alles improvisiert und die Medienlandschaft im Fluss. Kirsten Bertram ergreift ihre Chance und nimmt eine feste Stelle beim neu entstandenen „Tageskurier“ an, auch wenn sie erst einmal nur als illegale Untermieterin im Studentenwohnheim unterkommt. Aber die Arbeit ist aufregend und meist ist sie ohnehin bei ihrem neuen Freund, dem Privatdetektiv Dale Ingram.

Kirstens Kollege Andreas Rönn recherchiert seit Wochen das Verschwinden von jungen Frauen, die an einer ziemlich freizügigen Sendung des Kölner Privatsenders PLT teilgenommen haben. Endlich hat er eine heiße Spur und will den Verantwortlichen stellen – doch als er im Erfurter PLT-Studio eintrifft, ist sein Gesprächspartner tot und Andreas steht als Hauptverdächtiger da. Natürlich will Kirsten ihm helfen, aber dazu braucht sie Dale. Und alles wäre viel einfacher, wenn sie nicht gerade wegen Dale mit Andreas Schluss gemacht hätte.

.

== Meine Leseeindrücke: ==

 

Erfurt, kurz nach der Wende im Herbst 1991. Kirsten hat eine Stelle beim "Tageskurier" angenommen. Ihr Kollege (und wohl auch Ex-Freund) Andreas scheint dem Alkohol nicht abgeneigt zu sein.

Komisch so in diese Zeit zurückzureisen, in der es noch nicht einmal Telefonanschlüsse in den meisten Haushalten gab (dafür Telefonzellen) und erst recht keine Handys!!

Ich kenne die DDR und die Zeit nach der Wende eher vom Hörensagen und hatte die DDR als Kind mal mit meiner Mutter bereist, aber Erfurt kenne ich nicht. Ich war im Herbst 1991 beruflich seinerzeit in Berlin auf der IFA und besuchte anschließend Freunde in Ostberlin, daher kann ich mir den Plattenbau-Charakter, der hier beschrieben wird einigermaßen gut vorstellen.

Dieser Krimi ist in der ersten Person verfasst (also aus der Ich-Perspektive), so kann man sich (gerade als Frau) gut in die Protagonistin Kirsten hinein versetzen.

Wir erfahren aus dem Leben des Andreas, der Kirsten und deren Freund Dale.

Auch die Haupthandlung setzt sofort mit Kapitel 2 ein: Bei einer niveaulosen Striptease-Show gewinnen 5 Damen einen Marokko-Trip. Zwei kehren von dieser Reise nicht zurück und gelten seit daher als vermisst.

Kerstin, Andreas und Dale sind hier die Ermittler, wobei sie keine Kriminalbeamte sind, sondern Reporter (ausser Dale), die für ihre eigene Geschichte ermitteln. 

 

Etwa zur Mitte des Buches hin steigert sich die Spannung ins Unermessliche, weil man einfach noch nicht absehen kann, wer den Mord an Haffmann verübt hat. Auch diese Frau Trimm nahm zu diesem Zeitpunkte eine suspekte Rolle ein.

Gegen Ende des Buches stehe ich ein bisschen da wie bestellt und nicht abgeholt, aber vielleicht wurde das Open End so gewählt um sich eine Fortsetzung offen zu halten?

Dieser Krimi hat mir sehr gut gefallen, auch eben weil man Sichtweisen aus der damaligen Zeit zu einer mir unbekannten Stadt erkennen kann, wie gesagt, das Ende war mir ein bisschen zu offen. Der Schreibstil an sich hat sich flüssig lesen lassen!!

 

by esposa1969