Rezension

Problembuch

Zerbrechlich - Jodi Picoult

Zerbrechlich
von Jodi Picoult

Bewertet mit 4 Sternen

Ich verzichte jetzt mal darauf, die Geschichte zum soundso vielten Mal inhaltlich zu skizzieren und schreibe einfach, wie es mir gefiel:

Insgesamt fand ich das Buch sehr gelungen und wirklich mitreißend, aber das traurige Ende hat bei mir einen Punkt Abzug gefordert, weil ich es irgendwie nicht gut fand. Auch weiß ich nicht, wie realistisch der Prozess als solche einzuschätzen ist. Zum Teil fand ich das Vorgehen ein bißchen weit hergeholt und dann auch wieder sehr berechen- und vorhersehbar.

Aber davon mal abgesehen ist das Buch ein typisches Picoult-Buch. Die Geschichte ist aus verschiedenen Perspektiven geschrieben, wobei diesmal nicht nur die Überschrift, sondern auch der Schrifttyp einem signalisiert, aus welcher Sicht berichtet wird - das fand ich wirklich sehr hilfreich.

Die Problematik der Krankheit wurde hervorragend dargestellt und auch vom medizinischen Aspekt her fachlich gut dargestellt, ohne dass man mit Fachbegriffen überrollt wurde. Ich bin in dieser Hinsicht sehr empfindlich und der Meinung, dass man Fachbegriffe - wenn man sie denn verwenden möchte - doch bitte gezielt und richtig einsetzt und nicht nur blöfft. Das ist Jodi Picoult gelungen.

Es kommen sehr viele Emotionen rüber, die einen zweitweise geradezu schütteln und man wechselt unweigerlich die Seite, wenn die Ich-Perspektive gewechselt wird. Es ist schwierig sich da eine eigene Meinung zu bilden, zumal die Problematik an sich für einen Außenstehenden wohl eh kaum nachzuvollziehen ist.

Es ist ein typisches "Problembuch" - also nicht für jeden geeignet!