Rezension

Quälend

Der Tod bin ich - Max Bronski

Der Tod bin ich
von Max Bronski

Bewertet mit 2 Sternen

Der erste Teil, der im Jahre 2006 spielt und den mysteriösen Mord an einem Gärtner beschreibt und dann auf den Gutsverwalter eines Schlosses übergeht, hat mich noch in den Bann gezogen und ließ Vielversprechendes hoffen. Tino, der Alleinerbe des ermordeten Gärtners, erbt ein Notizbuch.
Schnell wird deutlich, dass der Gärtner nicht nur der Eremit war, den er vorzutäuschen versuchte. Im mittleren Teil des Buches geht es dann um seine Vergangenheit. Er war bedeutender Physiker und in die geheimdienstlichen Wirren des kalten Krieges verstrickt und ungewollt als Doppelagent tätig. Er war im Begriff eine Formel auszuarbeiten, die alles verändern sollte. Die Vergangenheit holt ihn dann aber schließlich doch ein....
Das ist, ganz grob geschildert, der Inhalt dieses Thrillers.
Ich habe mich sehr schwer damit getan, den Roman überhaupt zu Ende zu lesen. Das mag daran liegen, dass ich für Thriller nicht ganz so viel übrig habe, aber auch daran, dass mich Max Bronski mit seinem Stil einfach nicht in den Bann ziehen konnte, wie ich es mir anfangs gewünscht hatte.
Insgesamt war mir zu viel Wissenschaftliches zu detailliert geschildert und mit Physik kann ich leider nun einmal gar nichts anfangen. Gern bin ich offen für diese Thematik, konnte mich trotzdem nicht richtig in die Story einfinden, da mich zwischendrin gähnende Langeweile überfiel. Es erinnerte mich stellenweise dann doch eher an ein Schulbuch als ein ein unterhaltsames Werk. Quälend langsam arbeitete ich mich dann von Seite zu Seite vor und sog dann die Stellen auf, die ein bisschen weniger fachlich geschrieben waren, und die Persönlichkeiten der Charaktere etwas näher kamen. Was aber meiner Meinung nach, nicht sehr gut gelungen ist. Es fiel mir schwer, die entsprechenden Personen den jeweiligen Lagern zuzuordnen und hatte irgendwann den völligen Durchblick verloren, auch was die Örtlichkeiten betraf. Das verleitete mich dazu, das Buch dann kurz vor Ende einfach nur zu überfliegen.
Das war enttäuschend, denn gerne hätte ich einen Thriller gelesen, der schwer aus der Hand zu legen ist. So wurde es ja anhand der Leseprobe und des Klappentextes angekündigt. Auch das Cover ließ eigentlich darauf schließen.
Ich denke, dass es trotzdem eine gute und spannende Lektüre für Menschen, mit wissenschaftlichen Interessen im Bereich Physik, ist. Vor allem, weil die Musik auch noch eine mathematische Rolle spielt (womit ich dann gänzlich überfordert war). Anspruchsvoll ist es allemal, heißt aber auch, dass man sich wirklich für naturwissenschaftliche Zusammenhänge interessieren sollte, da sonst das erwartete Lesevergnügen ausbleibt.