Rezension

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Rasant

Die Tote mit der roten Strähne -

Die Tote mit der roten Strähne
von Kathleen Kent

Betty ist Cop. Mit Leib und Seele. Sie stammt quasi aus einer Polizisten-Dynastie. Und trotzdem passt sie nicht ganz in ihre Familie. Denn Betty entspricht nicht den traditionellen Vorstellungen. Sie ist homosexuell.

Der rasante Krimi beginnt schon mit einer herben Actionszene. Dann gibt es einen Zeitsprung (den ich erst mal kapieren musste).
Betty ist mit ihrer Partnerin nach Dallas gezogen und arbeitet als leitende Ermittlerin im Drogendezernat.  Im neuesten Fall geht erst mal unverschuldet ziemlich viel schief, es gibt Tote. Jemand scheint sie persönlich in den Fall involvieren zu wollen, es wird für Betty sehr gefährlich. Haben ihre roten Haare damit zu tun?
Die Geschichte fand ich ehrlichgesagt etwas haarsträubend, aber spannend und rasant erzählt.
Warum auf dem Cover rote Federn und nicht rote Haare abgebildet wurden, bleibt wohl auch immer ein Geheimnis.

Nicht einfach ist es auch für Betty als lesbische Frau sich in dieser Männerdomäne zu behaupten. Doch das schafft sie erstaunlich gut. Sie versteht es immer wieder zu den Kollegen vertrauliche Momente herzustellen und auch durch ihr Können, ihre Integrität und den totalen Einsatzwillen zu überzeugen.  

Interessanter waren die Probleme, die es für Betty und ihre Lebensgefährtin aufgrund der Homosexualität gab. Sie kommt es zu zwei besonders heftigen Vorfällen: einmal werden sie in einem Schnellrestaurant nicht bedient, ein anderes Mal stoßen sie auf eine homophobe Maklerin. Echt heftig. Da gehören die derben Witze der Kollegen noch zu den nicht so schlimmen Gelegenheiten. Hier hatte ich auch das Gefühl, das diese harten Jungs sexistische Witze mit jedem machen, egal ob lesbisch oder nicht. Es scheint dort zum Umgangston zu gehören. Vielleicht ein Ventil um den grausamen Alltag zu verdauen. Womit ich diese Art des „Humors“ nicht herunterspielen möchte.

Sehr lustig dagegen fand ich die Stellen, in denen Betty sich bei ihrem Kollegen Beziehungstipps holt. Allerdings wurde Betty dadurch auch als recht stereotype Lesbe dargestellt.
Spannende Unterhaltung gab es trotzdem, nix für zartbesaitete Leserinnen und Leser.